Die beiden 23-jährigen Einheimischen mussten den Notruf absetzen. <BR /><BR />Die beiden Frauen waren in Ulten von der Steinrast zum Tarscher Jöchl aufgestiegen und wollten weiter zum Latscher Jöchl (2507 Meter) wandern. Sie trauten ihren Augen nicht, als ihnen plötzlich ein Rudel Wölfe bestehend aus 7 bis 8 Tieren entgegenkam.<BR /><BR />Die zu Tode erschrockenen Wanderinnen erzählten ihren Rettern später, dass sich die Wölfe zu Beginn gefährlich genähert, dann aber mehr Abstand gehalten hätten. Das Rudel sei nicht weggegangen, sondern habe sie verfolgt, berichteten die geschockten Frauen.<BR /><BR />Die jungen Einheimischen wussten sich in ihrer Angst nicht mehr zu helfen und setzten um 11.52 Uhr einen Notruf ab. Sofort wurden die Bergrettung Ulten und der Notarzthubschrauber Pelikan 3 über die Landesnotrufzentrale 112 alarmiert. Bange Minuten verstrichen in der hochalpinen Einsamkeit, in der die beiden Frauen dem Wolfsrudel gegenüberstanden, bis sie den Lärm des nahenden Hubschraubers hörten, der dann auch das Wolfsrudel verscheuchte. Der Helikopter landete auf das Tarscher Jöchl und nahm die unendlich erleichterten 23-Jährigen an Bord. <BR /><BR />Der Notarzthubschrauber setzte die beiden über ihre Rettung überglücklichen Frauen bei der Kuppelwieser Alm ab, wo sie von 5 Ultner Bergrettern in Empfang genommen und zum Auto bei der Steinrast gebracht wurden. Den Bergrettern taten die total verschreckten jungen Frauen sehr leid.<BR /><BR />Hermann Holzer, Jagdaufseher im Jagdrevier Ulten, hat von einem Wolfsrudel in Ulten bisher nichts gehört. Er glaubt, dass es aus dem Vinschgau der Schweiz oder dem Trentino gekommen sein könnte. Wölfe würden große Strecken zurücklegen. Auf 2500/2600 Metern liegt derzeit noch wenig Schnee. Als Beute kommen in dieser Höhe für die Wölfe Gämsen in Frage.<BR /><BR />Konrad Greif, Leiter der Forststation Ulten, ist von dem Vorfall überrascht. Es habe zwar den ganzen Sommer über zahlreiche Wolfsrisse im Gebiet zwischen Drei Seen und Kuppelwieser Alm gegeben, aber es habe sich nicht um ein Rudel gehandelt, sondern um 2 oder 3 einzelne Wölfe. Auch Greif meint, dass das Rudel aus dem Vinschgau, der Schweiz oder dem Trentino gekommen sein könnte und auf dem Durchzug sei.<BR /><BR />Gestern Nachmittag machte sich ein Förster auf die Suche nach den Spuren des Wolfsrudels auf dem Tarscher Jöchl. Das Ergebnis wurde gestern nicht mehr bekannt.<BR />