Das halbe Hotel zerstört, der Rest des Gebäudes verschoben, darüber weitere riesige Gesteinsmassen: Wird das „Eberle“ nach dem verheerenden Felssturz am Dienstag überhaupt noch aufgebaut? Oder ist das Ereignis das Ende des Hotels an diesem besonderen Platz über Bozen?<BR /><BR /><i><BR /><BR />von Ursula Pirchstaller und Christiane Weinhold</i><BR /><BR />Laut Gefahrenzonenplan liegt das Hotel „Eberle“ in einer H4-Zone – also in der höchsten Gefahrenstufe, die es in Bozen gibt. Trotzdem herrscht in diesen Bereichen kein absolutes Bauverbot, wie Vizebürgermeister und Urbanistikstadtrat Luis Walcher erklärt. Das Hotel gebe es übrigens seit 1938, bringt Walcher jene Kritiker zum Schweigen, die sich seit gestern fragen, warum in dieser Hanglage überhaupt gebaut werden durfte. <BR /><BR />Wie würde in der Gemeinde nun aber mit einem eventuellen Wiederaufbaugesuch umgegangen? „Lediglich ein Neubau ist in den H4-Zonen nicht möglich. Ein Wiederaufbau wäre prinzipiell von der Baukommission zu begutachten und könnte, möglicherweise mit Auflagen, genehmigt werden“, sagt Walcher. <BR /><BR /><b>Gesamter Komplex wurde verschoben</b><BR /><BR />Ob die Eigentümerfamilie diese Variante jedoch überhaupt in Erwägung zieht, steht noch nicht fest. Zu viele Faktoren sind – so kurz nach dem Unglück – noch unklar. „Es wird noch länger dauern, bis definitiv gesagt werden kann, ob der noch verbliebene Teil des Gebäudes saniert werden kann oder abgerissen werden muss“, sagt Walcher. Bekanntlich wurde der gesamte Komplex durch die Wucht des Aufpralls um einige Zentimeter verrückt. <BR /><BR /> Ein Wiederaufbau an derselben Stelle scheint für die Besitzerfamilie unwahrscheinlich: „Ich glaube nicht, dass ich hier oben noch einmal ruhig schlafen könnte“, erklärt Juniorchefin Barbara Zisser. Gemeinsam mit Stefan Zisser leitet sie das Haus in dritter Generation. <BR /><BR /><b>Früher ein Steinbruch</b><BR /><BR />An der Stelle war früher ein Porphyrsteinbruch. Anfang des vergangenen Jahrhunderts hatte Uroma Erna hier einen Kiosk eingerichtet, und Helmuth Zisser, der Großvater der heutigen Besitzer, hatte das Hotel 1938 eröffnet. Später wurden Tennisplätze dazugebaut und das Hotel erweitert. Die Panoramaterrasse war bei den Spaziergängern beliebt, die über die Oswaldpromenade zum Hotel kamen.<BR /><BR /> <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/hotel-eberle-die-suche-nach-verschuetteten-geht-weiter" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">STOL hat über den zerstörerischen Felssturz berichtet. </a><BR /><BR />