Der Hurrikan hatte sich zuvor leicht abgeschwächt und war Mittwochfrüh (Ortszeit) von Kategorie fünf auf die zweithöchste Kategorie vier zurückgestuft worden. Tausende Menschen hatten sich bereits in Sicherheit gebracht. Zuletzt wurde Puerto Rico im Jahr 1928 von einem Hurrikan der Kategorie fünf heimgesucht.Auf den Jungferninseln und Puerto Rico, die beide zum Territorium der USA gehören, appellierten die Behörden an die Bewohner, sich auf den Sturm vorzubereiten. "Wir haben in unserer jüngsten Geschichte nichts von vergleichbarer Größenordnung erlebt", warnte Puerto Ricos Gouverneur Ricardo Rossello. Er forderte die Menschen auf, sich in Schutzräumen in Sicherheit zu bringen: "Es ist Zeit, zu handeln und nach einem sicheren Platz zu suchen." Die Regierung habe 500 Schutzräume eingerichtet.„Sicherheit der Familie, vergessen Sie den Rest“"Maria" sollte nach Angaben des Hurrikanzentrums am Mittwoch über Puerto Rico hinwegtoben und dann in der Nacht und am Donnerstag nördlich der Küste der Dominikanischen Republik weiterziehen. In Puerto Rico, das von Hurrikan "Irma" kürzlich weitgehend verschont blieb, leben rund 3,4 Millionen Menschen.Auch der Gouverneur der Jungferninseln, Kenneth Map, warnte seine Bürger. "Sie werden Ihr Leben verlieren, wenn Sie Zeit damit verschwenden, darüber nachzudenken, wie Sie ein paar Dollar sparen können oder etwas vor dem Kaputtgehen, Verbrennen oder Auseinanderfallen bewahren können", sagte er. "Das einzige, worauf es ankommt, ist die Sicherheit Ihrer Familie. Vergessen Sie den ganzen Rest."Trümmer von Irma gefährlichBesondere Sorgen bereitete den Behörden in der Region, dass der neue Hurrikan die Trümmer, die "Irma" vor zwei Wochen hinterlassen hatte, aufwirbeln und in tödliche Geschosse verwandeln könnte. "Unsere Inseln sind derzeit extrem verletzbar", sagte der Premierminister der Britischen Jungferninseln, Orlando Smith. Er rief eine Ausgangssperre aus.In Erwartung des Hurrikans kauften die 3,5 Millionen Einwohner von Puerto Rico am Dienstag die Geschäfte leer. Erneut versuchten sie, so gut es ging ihre Häuser vor Sturm und Überschwemmungen zu schützen. Noch hat sich das US-Außengebiet von den Verheerungen durch Hurrikan "Irma" nicht erholt, am Dienstag waren unter anderem 50.000 Haushalte weiter ohne Strom.Kein Strom und Vermisste in GuadeloupeAuf der zu Frankreich gehörenden Insel Guadeloupe, über die "Maria" in der Nacht hinwegzog, wurde ein Mensch durch einen umgestürzten Baum getötet. Zwei Bewohner galten nach einem Schiffsunglück als vermisst. Die Windböen rissen die Dächer von einigen Häusern. Umgestürzte Bäume blockierten Straßen, wie die Verwaltung via Twitter mitteilte. Etwa 80.000 Haushalte waren ohne Strom und die Küstengebiete im Süden überschwemmt. Zuvor hatte "Maria" schwere Zerstörungen auf der Karibikinsel Dominica angerichtet.Die Region, in der mehrere Millionen Menschen leben, kämpft immer noch mit den Auswirkungen von Hurrikan "Irma", der kürzlich die Karibik und den US-Bundesstaat Florida heimgesucht hatte. Durch "Irma" waren mehr als 80 Menschen ums Leben gekommen.apa/dpa