Gezielte Maßnahmen, vor allem bei der Wärmedämmung, sollen der Kälte in den eigenen vier Wänden den Gar ausmachen und damit den Geldbeutel vor hohen Energieausgaben bewahren. Südtirol Online hat mit den drei Klimahausbewohnern Sebastian Wieser aus Ridnaun, Bernhard Psenner aus Girlan und Martin Thöni aus Mals gesprochen, um zu erfahren, wie energiesparend Klimahäuser wirklich sind.„Ich wollte durch ein Klimahaus Energie und damit auch gleichzeitig Geld sparen. Darüber hinaus war es mir wichtig, einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten“, erklärt Sebastian Wieser, der seit zwei Jahren ein Klimahaus bewohnt. Martin Thöni wohnt hingegen seit fast einem Jahr in einem Klimahaus: „Ich bin begeistert von meinen niedrigen Energiekosten.“ Im letzten Halbjahr gab er rund 200 Euro für Heizkosten aus. Dabei sind sich die drei Klimahausbesitzer einig: Mit einem Klimahaus können sie ihre Energiekosten, darunter vor allem die Kosten für die Heizung maßgeblich senken. „Auch ohne Heizung sind die Temperaturen im meinem Haus mit 17 bis 18 Grad sehr angenehm“, betont Thöni.Der Ingenieur Bernhard Psenner wohnt seit über zehn Jahren in einem Niedrigenergiehaus in Girlan und war damit ein Pionier in Sachen energiesparende Häuser. „Mein Plan war es, ein Haus zu bauen, mit dem Energie gespart werden kann“, erklärt Psenner. Energie könne man im Klimahaus maßgeblich sparen, bestätigt Psenner. So sind die drei Klimahausbesitzer vom Konzept überzeugt. Für alle ist es derselbe Grund, der sie dazu gebracht hat, ein Klimahaus zu bauen, nämlich Energie und damit auch gleichzeitig Geld zu sparen. Wobei es unerheblich ist, womit das Haus beheizt wird, auch wenn der Trend bei den drei Klimahausbesitzern eindeutig zu den umweltschonenden, nachwachsenden Pellets, also zusammengepressten Sägespänen, geht.Dass ein Klimahaus den Geldbeutel vor hohen Energieausgaben bewahrt, können die drei Hausbesitzer nur bestätigen. „Der einzige Nachteil ist, dass sich ein Klimahaus erst nach einigen Jahren rechnet und es somit eher ein Luxus ist, denn ein solches Haus zu bauen, ist um einiges teurer als ein Haus nach traditioneller Bauweise zu bauen“, weiß Martin Thöni aus eigener Erfahrung. Die Mehrkosten liegen beim Klimahaus B zwischen drei und fünf Prozent, beim Klimahaus A bei rund zehn bis fünfzehn Prozent. „Durch die geringen Heizkosten kann das zwar wieder ausgeglichen werden. Aber ich denke, das kann bis zu zehn Jahre dauern, bis sich alles gerechnet hat“, verdeutlicht der Malser.Für Sebastian Wieser und Martin Thöni ist das angenehme Raumklima der größte Vorteil am Klimahaus. Sie fühlen sich in ihren Häusern wohler, als in Häusern nach traditioneller Bauart. „Es ist die Goldene Mitte von nicht zu kalt und nicht zu heiß, die das Klima so angenehm macht, zudem ist jeder Raum warm und trotzdem nicht zu überheizt“, erklärt Thöni. Für die drei Klimahausbesitzer ist eines klar: Die höheren Baukosten waren es wert.Sebastian Wieser hat Südtirol Online verraten wie energiesparend sein Klimahaus ist:Südtirol Online: Wie viel Energie verbraucht Ihr Klimahaus?Sebastian Wieser: Auf einer Meereshöhe von 1400 Metern brauche ich nicht mehr als 2000 Kilogramm Pellets im Jahr, um zu heizen. In einem Nicht-Klimahaus, das wie meines 130 Quadratmeter groß ist, braucht man sicher vier mal soviel Pellets. Da es sich bei meinem Haus um ein Klimahaus A handelt, entspricht das einer Wärmekennzahl von unter 30 kWh pro Quadratmeter. Bei einem traditionell gebautem Haus sind es oft bis zu 200 kWh pro Quadratmeter. Dabei hat das Klimahaus meine Erwartungen in Sachen Energieverbrauch weit übertroffen. Beim Bau meines Hauses habe ich einen großen Fehler gemacht: Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich so wenig heizen muss. Die Zusatzheizung benötige ich im Haus fast überhaupt nicht, nur im Badezimmer wird geheizt. STOL: Wie viel Geld können sie sich also durch ihr Klimahaus sparen?Wieser: Im Jahr zahle ich 360 bis 400 Euro für die Heizung und erspare mir damit effektiv bestimmt an die 1500 Euro an Heizkosten.STOL: Wie viel hat ihr Klimahaus mehr gekostet als ein „Nicht-Klimahaus“?Wieser: Das kann ich nicht so genau sagen. Für die richtige Isolierung und Wärmedämmung gibt man natürlich mehr Geld aus. Ich schätze, dass mein Klimahaus so bis zu fünfzehn Prozent teurer war und damit so ungefähr 20.000 bis 25.000 Euro mehr gekostet hat, als ein herkömmliches Haus.STOL: War es auch aufwändiger und damit zeitintensiver ein Klimahaus zu bauen?Wieser: Der Aufwand ist sicherlich größer. Es hat bei mir sicher zehn Prozent länger gedauert, als wenn ich kein Klimahaus gebaut hätte.Dorothea Alber/rb