von Alexandra Geyr<BR /><BR /><b>Wie sind Sie zum Langlaufen gekommen?</b><BR />Peter Schroffenegger: Als ich sieben Jahre alt war, haben mich meine Eltern zum ersten Mal mit auf die Loipe genommen, um meinen Geschwistern beim Training zuzusehen. Mir hat das sofort gefallen. Ich war dann öfters bei ihren Trainingseinheiten dabei und habe selbst mit dem Langlaufen angefangen. Allerdings nur zum Spaß, denn es war sehr schwierig für mich. Ich habe sehr lange gebraucht, bis ich den Dreh heraushatte, aber ich habe niemals aufgegeben.<BR /><BR />Annelies Schroffenegger: Peter war immer sehr gerne mit anderen Kindern zusammen. Allerdings leidet er an einer angeborenen Trichterbrust und an einer Skoliose, und dadurch hatte er eine eingeschränkte Atmung. Wir wurden sehr oft schräg angeschaut, weil wir unseren Sohn mit zum Sport nahmen, weil er teilweise sehr schwer atmete und keuchte. Allerdings war Sport das Beste, was es für ihn gab. Auch die Ärzte haben uns immer wieder ermutigt, nicht aufzugeben. Peter liebt diesen Sport und ist mit Leib und Seele dabei.<BR /><BR /><b>Trainieren Sie bereits für die nächste Langlauf-Saison?</b><BR />Peter Schroffenegger: Ich habe Probleme mit meinem Rücken, daher bin ich öfters bei der Physiotherapie, zu Hause mache ich die Übungen mit meiner Mutter. Zurzeit befinde ich mich im Sommertraining und bereite mich mit Skirollen, Mountainbikefahren, Laufen und Berggehen auf die Wintersaison in den Disziplinen Klassisch und Skating vor. Sobald in Ridnaun der erste Schnee fällt, bereite ich mich viermal wöchentlich und auch samstags auf die Wettkampfsaison vor.<BR /><BR /><b>Sie haben heuer bei den Special-Olympics-Winterspielen die Bronzemedaille über fünf Kilometer gewonnen. Wie haben Sie diesen Moment erlebt?</b><BR />Peter Schroffenegger: Darauf bin ich schon sehr stolz, denn nach dem 6. Platz über 7,5 Kilometer war das für mich ein versöhnlicher Abschluss. Ich war in Turin der einzige deutschsprachige Langläufer, und ich habe dort gut Italienisch sprechen gelernt. Anders wäre es auch nicht gegangen (lacht).<BR /><BR />Roland Schroffenegger: Wir sind wirklich sehr stolz auf unseren Sohn, war er doch der einzige Athlet im Skilanglauf, der Südtirol bei diesen Weltspielen vertreten hatte. Auch ist er schon dreimal bei der Moonlight Classics auf der Seiser Alm mitgelaufen und kam immer in die Top 40 – in der allgemeinen Kategorie. Peter hat auch schon zwei Bronzemedaillen bei den VIRTUS-Weltmeisterschaften in Frankreich und in Österreich mit der Staffel gewonnen. <BR /><BR /><b>Dann sind Sie sicher richtig gefeiert worden…</b><BR />Peter Schroffenegger: Oh ja! Daheim wurde ich schön empfangen und gefeiert, aber ganz besonders hat mich die Überraschungsfeier bei der Arbeit gefreut. Ich habe ein schönes Willkommensplakat bekommen und es gab eine kleine Feier. Ich habe jetzt auch auf der „Wall of Fame“ in der Physio der Acquarena in Brixen, wo alle bekannten Sportler-Patienten verewigt sind, einen Platz samt Foto.<BR /><BR /><b>Wo arbeiten Sie?</b><BR />Peter Schroffenegger: Ich arbeite in der Trauma-Abteilung im Brixner Krankenhaus. Ich erledige Botengänge, hole und bringe Blutproben in die jeweilige Abteilung, hole Medikamente, helfe bei der Essensausgabe. So ein richtiger „Junge für alles“ bin ich, und es gefällt mir sehr gut – ich fühle mich dort so richtig wohl.<BR /><BR />Roland Schroffenegger: Peter gefällt diese Arbeit wirklich sehr gut. Seit letztem Jahr hat er endlich einen fixen Arbeitsvertrag – dank des Leiters der Abteilung. Vorher hatte er einen sogenannten Anvertrauensvertrag, der mit einem kleinen Taschengeld entgolten wurde. Nun ist er ein vollwertiges Mitglied in der Gesellschaft, fühlt sich wertgeschätzt und ist glücklich. <BR /><BR /><b>Was sind Ihre nächsten Ziele, auf die Sie hinarbeiten?</b><BR />Peter Schroffenegger: Auf die Teilnahme an den regionalen, nationalen und wenn möglich auch an den internationalen Wettbewerben. Ein großes Ziel ist die Teilnahme an den nächsten Special Olympics World Games 2029 in Lenzerheide. Aber mein größtes Ziel und auch mein größter Wunsch, ist selbstständig zu wohnen, in einer eigenen Wohnung, so wie beim betreuten Wohnen. <BR /><BR /><b>Was ist Ihnen noch wichtig?</b><BR />Peter Schroffenegger: Ich möchte mich ganz herzlich bei meinen Eltern und meiner Familie bedanken. Sie haben mich immer unterstützt, sind immer viele Kilometer gefahren, damit ich meinen Sport ausüben kann. Danke auch meinen ehemaligen und jetzigen Trainern und Betreuern, und der Südtiroler Sporthilfe, die mich finanziell unterstützt.