„Es habe nie in Rede gestanden, etwas Unrechtes zu tun oder gar Gewalt anzuwenden“, erklärte Delling in seiner Stellungnahme. „Ich hätte niemals gedacht, dass ich als absolut rechtstreuer Bürger jemals vor Gericht stehen würde.“<h3> Kinder in der Silvesternacht entführt</h3>In der Silvesternacht 2023/24 waren Christina Blocks damals zehnjähriger Sohn und die 13-jährige Tochter in Süddänemark entführt worden. Laut Anklage soll die 52-Jährige, Tochter des Gründers der Steakhaus-Kette „Block House“, die Tat in Auftrag gegeben haben. Block bestreitet das.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1207671_image" /></div> <BR /><BR />Delling soll das Treffen der Mutter mit ihren jüngsten Kindern am 1. Jänner 2024 in Baden-Württemberg organisiert und die Rückkehr nach Hamburg koordiniert haben. Außerdem wirft ihm die Staatsanwaltschaft vor, Kriminalbeamten falsche Angaben gemacht zu haben.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1207674_image" /></div> <h3> „Ich habe Christina Block getröstet“</h3>In seiner Erklärung schilderte Delling, er habe versucht, seine Lebensgefährtin zu unterstützen. „Ich habe Christina Block Mut zugesprochen und versucht, ihre Lage zu verstehen.“ Viele Menschen hätten Block geraten, jedes Mittel zu nutzen, um ihre Kinder zurückzubekommen. Sie selbst habe jedoch auf den Rechtsweg gesetzt. „Ich habe sie beruhigt, getröstet und aufgebaut.“<BR /><BR />Auf die konkreten Vorwürfe ging Delling nicht ein. Auch Nachfragen wollte er nicht beantworten. Stattdessen sprach er über die Beziehung zu Blocks Kindern, die er während der Corona-Zeit kennengelernt habe. Acht Monate habe er sie erlebt, sechs davon intensiv. Eine Tochter habe ihn sogar „Gernhard“ genannt, „weil sie ihn so gern hatte“.<BR /><BR />Er habe immer betont, dass Kinder Vater und Mutter brauchen. Blocks zweitältester Tochter, die bis heute bei der Mutter lebt, habe er versichert, dass „ihr Vater immer ihr Vater bleiben werde“.<h3> Streit um das Sorgerecht</h3>Seit Ende August 2021 leben die beiden jüngsten Kinder bei ihrem Vater Stephan Hensel in Dänemark. Nach Ansicht der Hamburger Staatsanwaltschaft behielt er sie nach einem Wochenendbesuch widerrechtlich bei sich.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1207677_image" /></div> <BR /><BR />Delling hob hervor, Christina Block habe ein gutes Verhältnis zu ihren Kindern gehabt. „Sie hat sie schon gar nicht geschlagen oder auch nur aggressiv behandelt.“ Die jüngste Tochter habe ohne das Vorlesen der Mutter nicht einschlafen können. „Ich habe selbst drei wunderbare Töchter, die nie geschlagen wurden.“<h3> Schutz für die Block-Häuser</h3>Auch der mitangeklagte 58-jährige Sicherheitsunternehmer ließ über seine Verteidigerin eine Erklärung verlesen. Er sei von Firmengründer Eugen Block beauftragt worden, dessen Haus und das seiner Tochter gegen Pressevertreter und unbefugte Personen abzusichern. „Ein bewaffneter Einsatz war zu keinem Zeitpunkt Thema“, sagte er. Hinweise auf eine Entführung habe er nicht gehabt.<BR /><BR />Schließlich äußerte sich auch eine 49-jährige Verwandte von Christina Block, die ebenfalls wegen Beihilfe angeklagt ist. „Der Vorwurf ist nicht wahr“, sagte sie unter Tränen. Sie habe nur bereitgestanden, die Kinder „eine letzte kurze Strecke nach Hause zu fahren“.<BR /><BR />Am 1. Jänner habe Delling sie angerufen, ob sie die Kinder nahe Hamburg abholen könne. Er selbst habe dies nicht tun wollen, weil er vermutete, der Vater habe bei den Kindern schlecht über ihn gesprochen. „Sie sollten aber auf ein vertrautes Gesicht treffen.“<BR /><BR />Am Folgetag habe Christina Block sie angerufen und gesagt, „dass die Kinder aus Dänemark geholt worden seien und sie nicht wisse, wer dahinterstecke“. Eine Wegbeschreibung habe sie am Abend erhalten, diese jedoch nicht verstanden. Ihr Mann habe ihr schließlich per Whatsapp den Weg erklärt. „Und nur aus diesem Grund sitzt er neben mir auf der Anklagebank.“<BR /><BR />Ihr Mann wollte sich im Prozess bislang nicht äußern.