Zur Erinnerung: Am Sonntag, 7. Jänner, gegen 11.15 Uhr war Maria Paola Bettini mit ihrem Fahrrad zum Untermaiser Friedhof geradelt, vorne im Fahrradkorb wie gewohnt ihre Handtasche. „Ich bin immer auf dem Fahrrad unterwegs. An der Anschlagtafel wollte ich dann die Nummer des Friedhofsamtes der Gemeinde fotografieren, weil ich dort etwas zu erledigen hatte. So habe ich das Rad neben mir abgestellt, habe das Handy aus der Tasche genommen, mich kurz umgedreht und die Nummer fotografiert. Ich konnte mit dem Knie noch den Reifen des Rades spüren. Als ich mich wieder zum Rad gedreht habe und das Telefon in die Tasche stecken wollte, habe ich sofort bemerkt, dass die kleine Tasche fehlte, die ich in der Handtasche dabei habe. Aber ich habe niemanden bemerkt oder gesehen. Wie von Geisterhand“,sagt sie. <BR /><BR />In der kleinen Tasche befanden sich mehrere Tausend Euro. „Ich stand unter Schock und sagte, es waren 10.000 Euro drinnen, aber es war dann etwas weniger“, erzählt die 83-Jährige rund einen Monat später.<BR /><BR />Weil es sich bei dem Geld um Mitgliedsbeiträge fürs ACLI, das italienische Pendant des KVW, handelte, die sie am nächsten Tag hätte bei der Bank einzahlen müssen, griff die Rentnerin auf ihr eigenes Geld zurück. „Aber ich habe sehr viel Solidarität erfahren. Stadtrat Stefan Frötscher hat mir geholfen, aber auch ACLI-Mitglieder, haben für mich eine Sparbüchse aufgestellt und Geld gesammelt und Priester haben sich für mich eingesetzt. Ich habe mich aufgefangen, getragen, ja richtiggehend umarmt gefühlt. All das hat mir wieder Mut gemacht“, sagt Maria Paola Bettini voller Dankbarkeit.<BR /><BR />Nach dem Diebstahl habe sie völlig unter Schock gestanden. „Ich sollte das Geld nicht bei mir tragen, machte ich mir Vorwürfe. Aber ich wollte das Bargeld nicht in der Wohnung lassen, denn bei uns wurde schon 2-mal eingebrochen. Also habe ich das Geld lieber mitgenommen“, sagt sie. Noch am selben Sonntag, am Nachmittag, habe sie alle Dokumente zurückbekommen. „Die wurden in den Wiesen hinter dem Meraner Milchhof gefunden. Bekanntlich habe ich eine der 4 Kredit- und Bankomatkarten auch zurückbekommen. Von den restlichen 3 Karten ist es dem Dieb oder Dieben auch noch gelungen, Geld abzuheben“, sagt die Meranerin.<BR /><BR />Ihre Kinder hätten sie beruhigt. „Es sei doch nur Geld. Hauptsache, dir ist nichts passiert, redeten mir meine Kinder zu“, sagt sie. Aber seither sei sie nicht mehr dieselbe. „Wenn ich zum Friedhof fahre, bin ich unruhig und sehe mich dauernd um. Vorher war ich ein unbeschwerter Mensch, jetzt nicht mehr. Ich fühle Unruhe und Unsicherheit in mir. Auch wenn ich im ACLI-Büro bin, bleibe ich aus Sorge nicht mehr so lange wie früher“, sagt sie.