„In den vergangenen sechs Stunden hat es am meisten in den zentralen Landesteilen geregnet – das heißt im Unterland, im Sarntal bis hinauf zum Brenner“, erklärt Günther Geier, Meteorologe vom Landeswetterdienst. Auch in den Dolomiten, entlang der Landesgrenze zum Trentino und zu Belluno, fiel beachtlicher Niederschlag.In Zahlen ausgedrückt: An der Messstation in Auer wurden bis zu Mittag 33 Liter pro Quadratmeter Niederschlag verzeichnet, in Bozen 37,4 Liter, in Pens 37,7 Liter, in Pfelders 36,6 Liter, in Sarnthein 38,5 Liter. Spitzenreiter war die Messstation in Ridnaun – mit 44,2 Litern pro Quadratmeter.Feuerwehren im Dauereinsatz„Es ist bereits zu mehreren Hangrutschungen und kleineren Wasserschäden gekommen“, informiert Landesfeuerwehrpräsident Wolfram Gapp. Alle Feuerwehren seien in Alarmbereitschaft und kontrollieren kontinuierlich die neuralgischen Punkte. Mehr als 70 Freiwillige Feuerwehren führten bereits entsprechende Einsätze durch. Im Laufe des Tages verlagert sich die Schlechtwetterfront etwas nach Osten: „Südliche Teile des Pustertals und die Dolomiten werden dann die Hotspots sein“, weiß Geier. „Da kann es teilweise noch sehr ergiebig regnen.“Regen oder Schnee? 1000 Meter ist nicht gleich 1000 MeterAuffallend der Unterschied bei der Schneefallgrenze: „Genau über Südtirol liegt eine Luftmassengrenze: Das heißt am Alpenhauptkamm ist die Schnellfallgrenze bis auf 1000 Meter gesunken. In den Dolomiten liegt sie noch bei 2000 Metern“, berichtet Geier.Während der Schneefall dem Verkehr Probleme bereitet – man siehe die Situation am Brenner – ist der Regen für die Flüsse problematisch. Bezeichnend dafür die Meldungen aus dem Unterland: Die Etsch hat am Donnerstagvormittag die Voralarmstufe bei Neumarkt geknackt, der Branzoller Graben ist über die Ufer getreten.Doch es gibt Lichtblicke: „Mit Freitag lassen die Niederschläge deutlich nach: Im Großteil des Landes wird’s wieder trocken.“ Am Wochenende könne es dann sogar wieder sonnig werden – zumindest zeitweise.pg