Die Trienter Staatsanwaltschaft hat die Experten der Carabinieri aus Parma mit den ballistischen Untersuchungen beauftragt. Anhand dieser hoffen die Ermittler, rekonstruieren zu können, was sich im Wald bei Celledizzo abgespielt hat, in dem im Abstand von 24 Stunden 2 Jäger tot aufgefunden worden waren. <BR /><BR />Bis das endgültige Ergebnis der ballistischen Untersuchung vorliegt, dürfte es noch etwas dauern. Einige Erkenntnisse gibt es inzwischen aber schon. Anhand des Eintrittswinkels der Kugel konnten die Forensiker ausschließen, dass Massimiliano Lucietti aufrecht stand oder ging, als er getroffen wurde. Vielmehr soll er am Boden liegend die Umgebung beobachtet haben. <BR /><BR />Die Kugel vom Kaliber .270 traf ihn im Genick aus einer Distanz von mindestens einem halben Meter, es könnte aber auch von weiter weg gewesen sein. Fest steht auch, dass die Todeskugel nicht aus seinem eigenen Gewehr stammte, Lucietti verwendete Munition vom Kaliber .300. <BR /><BR />Das Kaliber des tödlichen Projektils ist mit dem Winchester-Gewehr von Maurizio Gionta (59), dem Jäger und pensionierten Mitarbeiter des Nationalparks Stilfser Joch, kompatibel, der Lucietti gefunden und Alarm geschlagen hatte. 24 Stunden später war auch Giontas Leichnam im Wald gefunden worden – zum bisherigen Ermittlungsstand wird von einem Suizid ausgegangen. <BR /><BR />Den Erhebungen zufolge verwenden noch etwa 20 weitere Jäger in der fraglichen Gegend Munition vom Kaliber .270. 3 von ihnen wurden bisher von den Carabinieri angehört, weitere Einvernahmen sollen folgen. <BR /><BR />Die Bestimmung, aus welchem Gewehr die Kugel abgefeuert wurde, dürfte nicht leicht werden. Die Todeskugel ist verformt, wodurch jegliches Spurenbild an ihr nur mehr schwer erkennbar sein soll.