<b>von Micaela Taroni</b><BR /><BR />Das Unternehmen Helijoy Srl, das „das Abenteuer des Lebens“ verspricht, hat eine L-39 Albatros in seine Flotte aufgenommen, die als „eines der schnellsten und wendigsten militärischen Trainingsflugzeuge“ beworben wird. Genauer gesagt handelt es sich um einen Hochleistungsjet (er kann 900 Stundenkilometer überschreiten), der Anfang der 1970er Jahre in der damaligen Tschechoslowakei entwickelt wurde. <BR /><BR />In Italien wird das gleiche Modell von der Kunstflugstaffel „Blueagles“ eingesetzt. Für den Überflug der Dolomiten macht Helijoy verschiedene Angebote: 3.500 Euro werden für einen 20-minütigen Flug verlangt, für das 'Top Gun'-Paket (45 Minuten Flug) kann man bis zu 5.900 Euro ausgeben. Ein Angebot, das natürlich nicht für jedermann, sondern nur für die reichsten Urlauber, erschwinglich ist.<BR /><BR />Wie auf der Website des Unternehmens zu lesen ist, werden die Piloten während des Fluges eine Reihe von Stunts wie Loopings, Tiefflüge mit hoher Geschwindigkeit und spektakulärer Senkrechtsstürze vorführen. <h3> Von Skigebiet zu Skigebiet</h3>„Jeder Stunt ist so konzipiert, dass er den Nervenkitzel des Fliegens mit der natürlichen Schönheit der Dolomiten verbindet“, heißt es auf der Webseite. Für diejenigen, die keinen Nervenkitzel mögen, bietet Helijoy Hubschrauberrundflüge an: vom Hubschrauberlandeplatz in Pinzolo aus kann man die Brenta-Dolomiten bewundern. Alternativ kann man auch Trient, Cortina d'Ampezzo und den Gardasee überfliegen: Die Preise liegen in diesen Fällen zwischen 900 Euro und 2.490 Euro. <BR /><BR />Während der Wintersaison bietet die Gesellschaft außerdem Flüge von einem Skigebiet zum anderen an, man kann auch von einer bestimmten Stadt aus starten und direkt bei den Skiliften landen. Die beliebtesten Flüge gehen von Cortina d'Ampezzo und Gröden aus.<h3> „Hat nichts mit Liebe zu Bergen zu tun“</h3>Diese Art von Angeboten wird jedoch von den Umweltverbänden scharf kritisiert. „Bestimmte Initiativen haben nichts mit Liebe für die Berge zu tun“, protestierte Carlo Alberto Zanella, Präsident des CAI Südtirols. Zanella erklärte sich besorgt über die Entwicklung bestimmter Dienstleistungen für Touristen. „Man muss vermeiden, dass Hubschrauber zu Taxis in den Bergen werden. Diese Transportmittel sollten ausschließlich für Rettungseinsätze und für den Transport von Material und Vorräten für Berghütten und hochgelegene Einrichtungen verwendet werden“, sagte er. <BR /><BR />Der Präsident von Mountain Wilderness, Luigi Casanova, kritisierte die Unesco-Stiftung der Dolomiten, die sich seiner Ansicht nach nicht genug für den Schutz der Berge einsetze, die seit 2009 zum Weltnaturerbe gehören. Für Casanova gebe es zu viele nicht notwendige Flüge in den Dolomiten.<BR /><BR />Salomon Berhane, Gründungspartner von Helijoy, betonte, dass das Angebot für Jet-Flüge gerade erst auf den Markt gebracht worden sei. „Was die Hubschrauber betrifft, so haben wir immer alle geltenden Vorschriften eingehalten. Wir lieben die Dolomiten und versuchen, angesichts der Kritik, die Zahl der Überflüge und die geflogenen Entfernungen so weit wie möglich zu begrenzen“, so Berhane.