Bei Anna Zilio (39), die am 12. Oktober in Verona tot entdeckt wurde, stellte sich ein Wettkampftauglichkeitsattest aus dem Jahr 2021 als gefälscht heraus. Beide Sportler gehörten dem in Verona ansässigen Verein Team Km Sport an, hatten jedoch nie gemeinsam trainiert.<BR /><BR />Die Unterlagen von Alberto Zordan (48), der in der Nacht auf den 2. November in Sovizzo bei Vicenza im Schlaf starb, sind dagegen ordnungsgemäß. Insgesamt fanden die Ermittler zwei nicht authentische Atteste aus früheren Jahren im Namen von Anna Zilio. Deshalb wurde ein Verfahren wegen Urkundenfälschung gegen Unbekannt eingeleitet. Zudem wurden toxikologische Untersuchungen bei beiden Läufern angeordnet, um mögliche Substanzen auszuschließen, die den Tod verursacht haben könnten. Hinweise auf Doping gibt es bislang nicht; verdächtige Medikamente wurden nicht gefunden. In Zilios Wohnung lagen lediglich Omega-3-, Magnesium- und Kaliumpräparate.<BR /><BR />Die Gesundheitsdokumente beider Athleten waren vor rund zehn Tagen von den Staatsanwaltschaften in Verona und Vicenza sichergestellt worden. Während Zordans Unterlagen durchgehend korrekt sind, zeigte sich bei Zilio eine komplexere Lage. Das Attest für 2025 lag dem Verein nicht vor, obwohl die 39-Jährige seit 2017 als Sekretärin alle medizinischen Unterlagen der Mitglieder sammelte, digital archivierte und deren Gültigkeit im Verbandsportal eintrug - auch ihre eigenen.<BR /><BR />„Uns sind keine gesundheitlichen Probleme von Anna bekannt“, erklärte Vereinsvizepräsident Emanuele Marchi laut Medienberichten. „Ich erinnere mich, dass sie 2021 einige Untersuchungen durchlief und nach einer weiteren Kontrolle wieder als tauglich eingestuft wurde“, so Marchi. Damals war vermutlich ein Herzproblem der Grund für eine sechsmonatige Trainingspause. Mit dem späteren Attest durfte sie jedoch wieder starten und absolvierte im Sommer sogar einen 100-Kilometer-Lauf in den Niederlanden - eine Leistung, die nicht auf akute gesundheitliche Risiken schließen ließ.<BR /><BR />Ersten, noch inoffiziellen Ergebnissen der Obduktionen zufolge könnten bei beiden Läufern herzbedingte Komplikationen zum Tod geführt haben. Für endgültige Klarheit müssen jedoch das rechtsmedizinische Gutachten sowie die toxikologischen Analysen und Blutuntersuchungen des Instituts in Padua abgewartet werden. Die Staatsanwaltschaft schließt nicht aus, dass es sich um eine tragische Zufallskoinzidenz handelt.