Wie ein Duft als aromatischer Trigger positive Erinnerungen auslösen kann, weiß Neuromentaltrainerin Doris Ebner.<BR /><BR />Kennen Sie das? Von irgendwoher dringt ein Duft an Ihre Nase und noch bevor Sie bestimmen können, wonach es riecht, hat Ihr geistiges Auge schon passende Bilder ausgewählt, die Ihnen realitätsnah präsentiert werden. Da kann es sein, dass es mitten im Sommer plötzlich wieder Weihnachten wird, nur weil Sie beim Öffnen der Gewürzschublade merken, dass Sie das Zimtdöschen nicht ordentlich verschlossen hatten. Oder die Kokosmilch, die Sie eigentlich für Ihr Curry verwenden wollten, versetzt Sie in Bruchteilen einer Sekunde zurück an den Strand in der Karibik. Für einen Moment kommt ein Gefühl von Freude, Nostalgie oder Leichtigkeit auf – ohne es zu wollen, ganz von allein. <BR /><BR />Als einziger Sinn ist unser Geruchssinn direkt mit dem limbischen System verbunden, jenem Teil des Gehirns, der sowohl für die Bildung von Emotionen als auch für unser Gedächtnis (mit-)verantwortlich ist. Alles, was durch die Riechrezeptorzellen aufgenommen wird, muss also nicht erst die Entscheidung abwarten, ob es nun etwas bringt, sich bewusst mit den eingelangten Informationen zu beschäftigen oder nicht – es landet nahezu ungefiltert mitten in unserem Kopf. <BR /><BR />Dies ist auch der Grund dafür, dass Gerüche imstande sind, starke Erinnerungen und die mit ihnen einhergehenden Gefühle auf äußerst unmittelbare Art und Weise hervorzurufen. Ebenso prägen sich Erlebnisse und Emotionen, die an einen Geruch gekoppelt sind, viel stärker in unser Gedächtnis ein als Dinge, die wir beispielsweise über unsere Augen oder unsere Ohren wahrgenommen haben.<h3> Ein Anker der besonderen Art</h3>Die Wirkung von Düften auf unser gesamtes System ist also eine Art Superkraft, die wir für uns nutzen können. Denn was wäre, wenn wir das, was unser Denkorgan normalerweise automatisch macht, ganz bewusst trainieren und bestimmte Gerüche mit bestimmten Prozessen und Gedankengängen verbinden würden? <BR /><BR />Ich kann es Ihnen verraten: Dann wird der Effekt mentaler Techniken im Handumdrehen verdoppelt oder gar um ein Vielfaches verstärkt. Der Duft fungiert fortan nämlich als Anker oder als eine Art Trigger, der dem Gehirn hilft, schneller in den gewünschten mentalen Zustand zurückzufinden und die damit verknüpften Bilder und Gefühle abzurufen. <BR /><BR />Das funktioniert mit dem Zimt aus der Gewürzschublade ebenso wie mit der Kokosmilch. Oder eben mit einem ätherischen Öl aus dem Diffuser, das uns nicht nur gedanklich in eine andere Welt versetzt, sondern auch darüber hinaus noch wirken kann. Wie, das sehen wir uns in der nächsten Woche genauer an. Bis dahin: Lassen Sie sich immer mal wieder von Ihrer Nase leiten und beobachten Sie, welche Geschichten sie Ihnen zu erzählen hat!<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1030308_image" /></div> <embed id="dtext86-67572045_listbox" />