Die befallene Fläche ist auf etwa 10.000 Hektar angestiegen. Einige private Waldbesitzer sind sehr fleißig beim Entfernen der befallenen Bäume, andere wissen nicht einmal, wo sich ihr Wald befindet – und das ist problematisch, meint Landesrat Arnold Schuler.<BR /><BR />Im Report Naturgefahren 2022 wird die Entwicklung des Borkenkäfers aufgezeigt. Das Entfernen von befallenen Bäumen ist während des Sommers ein Wettlauf gegen die Zeit: Der Zyklus eines Borkenkäfers im Baum beläuft sich auf etwa 7 bis 9 Wochen – nicht mehr, erklärt Unterthiner. Um einen Baum zeitgerecht samt Käfer zu entfernen, müssten Waldbesitzer den Befall früh erkennen – ansonsten seien die Käfer bereits auf und davon und griffen schon den nächsten Baum an. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="962071_image" /></div> <BR /><BR />Es wird zwar versucht, neue, innovative Fernerkundungsmethoden zu entwickeln, um den Befall frühzeitig festzustellen – „bisher gibt es diese aber nicht“, berichtet Abteilungsdirektor Unterthiner. „Deshalb muss man sich auf Erkennungsmerkmale vor Ort beschränken: beim Stamm austretendes Bohrmehl, abfallende Nadeln, Harzaustritt und eine Verfärbung der Krone.“ <BR /><BR />Der Borkenkäfer sei extrem schwer zu durchschauen. Mancherorts würden Bäume entnommen – und die Ausbreitung des Käfers werde damit gestoppt. Andernorts könne hingegen trotz der Entnahme von Bäumen die Ausbreitung nicht unterbunden werden. Und dann gebe es noch Orte, wo Bäume nicht entfernt werden – und der Befall gehe überraschenderweise auch nicht weiter. <h3> 20 Millionen Euro für Bringungsprämien</h3>Ein weiteres Problem neben der Unberechenbarkeit des Käfers ist für die Waldbesitzer das Fällen und der Abtransport der Bäume: Alles sollte rasch erfolgen, aber wenn ein Waldbesitzer dafür Firmen benötigt, so kann es sein, dass diese bereits für längere Zeit ausgebucht sind, berichtet Unterthiner. Landesrat Schuler weist darauf hin, dass das Land weiterhin eine Bringungsprämie auszahle – bis Ende des Jahres. 20 Millionen Euro würden heuer für die Bekämpfung des Borkenkäfers ausgegeben. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="962074_image" /></div> <BR /><BR />Der Borkenkäfer hat zusammen mit dem Sturmtief Vaia und dem Schneedruck dem Wald in Südtirol stark zugesetzt: 11 Millionen Bäume wurden entweder umgerissen oder stark beschädigt. 6000 Hektar Wald wurden vom Sturmtief Vaia zerstört, weitere 6000 Hektar durch den Schneedruck und etwa 10.000 Hektar durch den Borkenkäferbefall.<BR /><BR /> Bei etwa 500 Bäumen pro Hektar ergeben sich somit 11 Millionen zerstörte oder stark beschädigte Bäume. „Da wurden in den vergangenen 5 Jahren gewaltige Wunden in den Wald gerissen“, kommentiert Landesrat Schuler diese Zahlen.<h3> Hoffen auf Rückgang im nächsten Jahr</h3>2019 hat das Borkenkäfer-Problem in Südtirol begonnen – wann es abflauen wird, ist noch nicht absehbar. Die extreme Trockenheit 2022 hat die weitere Ausbreitung des Käfers begünstigt. Der Trockenstress des Waldes nützt dem Käfer. Deshalb wird sich auch der Rückgang des Käfers hinauszögern, glaubt Unterthiner. Heuer habe es für die Bäume keinen Trockenstress gegeben. „Darauf hoffen wir auch für die nächsten Jahre, weil damit auch die Abwehrkräfte der Bäume größer sind“, erklärt der Abteilungsdirektor.<BR /><BR />