Innsbruck – Eine große Birke liegt am Montagmorgen quer über dem Fahrradweg am Inn zwischen der Sieglangerbrücke und dem Ausbildungszentrum West. In der Tiroler Landeshauptstadt wurde wieder ein Baum von Bibern gefällt. Auf dem Weg zwischen Völs und Innsbruck sei das keine Seltenheit, denn seit ein paar Jahren würden dort Bäume von den Tieren angenagt werden, erklärt ein Arzt aus Völs. <BR /><BR />„Ich fahre dort jeden Tag, weil ich die Praxis in der Stadt habe“, sagt er. Einerseits könne dadurch jemand erschlagen werden, andererseits würden bereits viele schöne Bäume im Landschaftsbild fehlen. Was sagen die Behörden zu diesem Vorfall? <BR /><BR />Biber nicht direkt in Hand des Wildtierbeauftragten Thomas Klestil, der Wildtierbeauftragte der Stadt Innsbruck, äußert sich über den Vorfall vor wenigen Tagen: „So soll es nicht sein, dass ein Baum auf den Radlweg fällt.“ Generell sei das Thema kompliziert und liege nicht direkt in seiner Hand. „Der Biber ist ganz streng geschützt, da darf man nicht viel machen“. Er verweist auf das Innsbrucker Amt für Grünanlagen. Dieses würde versuchen, Bäume mit Hasengittern zu schützen. <BR /><BR />„Allerdings ist das personell nicht sehr einfach, das ist ein Mehraufwand für sie.“ So soll es nicht sein, dass ein Baum auf den Radlweg fällt. Thomas Klestil, Wildtierbauftragter Stadt Innsbruck Stefan Engele vom Innsbrucker Amt für Grünanlagen betont jedoch, dass die jeweiligen Grundstücksbesitzer für die Baumkontrolle zuständig seien. Das Grundstück, wo der Baum umgefallen ist, gehöre der Republik Österreich, dem öffentlichen Wassergut, sagt Engele. Bekomme das Amt für Grünanlagen jedoch Meldungen und sei Gefahr in Verzug, „dann fahren unsere Leute raus, weil wir am schnellsten sind.“ Auch wenn sie darüber informiert werden würden, dass ein Baum auf den Radweg fallen könnte, müsste etwas getan werden. Als Straßenerhalter gelte es den Weg zu schützen. <BR /><BR />„Ich habe da keine regelmäßige Kontrolltätigkeit, das ist nicht unsere Aufgabe“, sagt Engele. Das Amt würde Kontrollen nur in jenen Bereichen machen, die der Stadt gehören. Was den Biberschutz und -verbiss angeht, sei ihm zufolge Monika Eder-Trenkwalder, die Biberbeauftragte des Landes Tirol, die erste Anlaufstelle. Was sagt sie dazu? Sechs Biber-Reviere in der Stadt Eder-Trenkwalder verweist hingegen wieder auf die Rolle der Stadt Innsbruck: „Die Stadt kontrolliert natürlich diesen Radweg und wenn ihnen etwas auffällt, wird das auch sofort entfernt.“ Auch sie betont, dass prinzipiell die Grundstücksbesitzer selbst für den Schutz ihrer Bäume zuständig seien. <BR /><BR />„Wir empfehlen das, aber machen muss das der Grundbesitzer.“ Generell gebe es in der Stadt Innsbruck sechs Biber-Reviere, vier davon am Inn, erklärt Eder-Trenkwalder. Die Zahl der Reviere in Innsbruck sei konstant. Auch in Völs sei ein großes Revier beheimatet: „Das dürfte der Biber sein, der da am Radweg Nahrung sucht.“ Meldungen wie diese gebe es laut Eder-Trenkwalder nur vereinzelt. „Normalerweise fällt der Biber die Bäume so, dass sie Richtung Wasser fallen.“ Dass die Holzstämme jedoch in die falsche Richtung fallen, komme nur in einzelnen Fällen vor. Sollte das zukünftig öfter passieren, würde man vonseiten des Landes intervenieren.