„Der Heilige Stuhl steht immer bereit, um Feinde zusammenzubringen, von Angesicht zu Angesicht, damit sie miteinander sprechen“, sagte das Kirchenoberhaupt am Mittwoch im Vatikan.<BR /><BR />„Damit sich dieser Friede ausbreitet, werde ich alle Anstrengungen unternehmen. Der Heilige Stuhl steht zur Verfügung, damit die Feinde sich begegnen und einander in die Augen sehen können, damit die Völker wieder Hoffnung schöpfen und die Würde erhalten, die sie verdienen, die Würde des Friedens“, so der Papst.<h3> „Die Völker wollen Frieden“</h3>„Die Völker wollen den Frieden und ich sage mit dem Herzen in der Hand zu den Führern der Völker: Lasst uns zusammenkommen, lasst uns einen Dialog führen, lasst uns verhandeln“, erklärte Leo XIV. „Der Krieg ist niemals unvermeidlich, die Waffen können und müssen schweigen, weil sie die Probleme nicht lösen, sondern vergrößern; weil derjenige, der Frieden sät, und nicht derjenige, der Opfer erntet, in die Geschichte eingehen wird; weil die anderen nicht in erster Linie Feinde sind, sondern Menschen (...)“, so der Papst. Bereits in seiner ersten öffentlichen Ansprache direkt nach seiner Wahl hatte Leo XIV. die Bedeutung des Friedens betont.<BR /><BR />Er forderte zudem den Schutz christlicher Minderheiten in Ländern des Nahen Ostens. „Christen müssen die Möglichkeit erhalten, in ihren Heimatländern zu bleiben, mit allen Rechten, die es für eine sichere Existenz braucht“, sagte er. Die Zusicherung dieser Rechte dürften nicht nur Lippenbekenntnisse sein. Er rief die Christen in den Ländern des Nahen Ostens dazu auf, ihre Heimat nicht aufzugeben und „der Versuchung, diese zu verlassen“ nicht nachzugeben.<h3> Treffen mit Vertretern der katholischen Ostkirchen</h3>In der Aula Paul VI. im Vatikan hat am Mittwoch die Papst-Audienz zum Heilig-Jahr-Treffen der katholischen Ostkirchen stattgefunden. Anwesend waren viele Flüchtlinge, vor allem aus der Ukraine, die von Italien aufgenommen wurden. Die Pilger schwenkten Fahnen der Ukraine, des Libanon, des Irak und anderer Länder des Nahen Ostens. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1165326_image" /></div> <BR /><BR />Es handelte sich um die erste große Audienz des am vergangenen Donnerstag gewählten Papst Leo XIV. Am vergangenen Montag hatte er die rund 5000 Medienleute getroffen, die im Vatikan über das Konklave berichtet hatten.<h3> Amtseinführung am Sonntag</h3>Am Sonntag ist die offizielle Amtseinführung von Leo XIV. als Papst geplant. Hier erhält er die päpstlichen Insignien, also jene Zeichen, die sein Amt verdeutlichen, und feiert eine Messe mit den Kardinälen auf dem Petersplatz. Bei der Einführungszeremonie sind meist auch die Oberhäupter katholischer Ostkirchen anwesend. <BR /><BR />Die Amtseinführungsmesse, die am Sonntag für 10 Uhr angesetzt ist, ist die wichtigste Zeremonie unter den Liturgien für einen neuen Papst. Es werden rund 200 ausländische Delegationen erwartet. Der in Chicago geborene Augustiner Robert Prevost war am Donnerstag vergangener Woche zum 267. Papst gewählt worden. <BR /><BR />Er hatte bereits das Gebet am Sonntag genutzt, um vor zehntausenden Menschen auf dem Petersplatz zur Beendigung aller Kriege aufzurufen. Am kommenden Sonntag wird auf dem Petersplatz die feierliche Amtseinführung des neuen katholischen Kirchenoberhaupts zelebriert.