Die schadhaften Masken aus China wurden vom staatlichen Zivilschutz bereitgestellt und an 41 Organisationen verteilt. <BR /><BR /><BR /><i>Von Michael Eschgfäller</i><BR /><BR /><BR />Über 2,3 Millionen Schutzmasken sind jetzt in einem Lager der Agentur für Bevölkerungsschutz unter Verschluss. Wie berichtet, wurden sie auf Anordnung der Staatsanwaltschaft von Görz beschlagnahmt. <BR /><BR />Damit ist aber auch eines klar: Über eine halbe Million der beanstandeten FFP2- und FFP3-Masken sind hierzulande schon benutzt worden. <BR />500.000 bis 600.000 der vom staatlichen Zivilschutz nach Südtirol gelieferten Masken, bei denen der dringende Verdacht besteht, dass sie bei weitem nicht die vorgeschriebene Schutzfunktion erfüllen, wurden in den vergangenen Wochen und Monaten bereits verwendet. Großteils in Bereichen, in denen die Träger der Masken mit infektiösen oder sensiblen Patienten zu tun hatten, wurde doch auch der Sanitätsbetrieb und über diesen indirekt auch Altersheime mit dem Material beliefert. <BR /><BR /><BR /><b>Nur 10 Prozent Filterleistung</b><BR /><BR /><BR />Eine Woche lang haben Mitarbeiter der Agentur für Bevölkerungsschutz im Auftrag der Finanzpolizei Masken eingesammelt und gezählt. Seit Montag befinden sich nun über 2,3 Millionen FFP2- und FFP-3-Masken, die vom italienischen Zivilschutz angeliefert worden waren, in einem Lager der Agentur für Bevölkerungsschutz unter Verschluss. Wie berichtet, hatte die Staatsanwaltschaft von Görz dieses Material beschlagnahmen lassen. Labortests sollen ergeben haben, dass die Masken – es handelt sich um Produkte 10 verschiedener Hersteller aus China – nur 10 Prozent der vorgeschriebenen Filterleistung erbringen sollen. <BR /><BR />Mit der Beschlagnahme wurde nun auch hierzulande eine mögliche Infektionsgefahr gebannt. Denn während sich 1,5 Millionen Stück dieser Masken noch im Lager des Landeszivilschutzes befanden, waren die restlichen 1,4 Millionen Stück bereits ausgeliefert worden. Insgesamt 41 Einrichtungen und Organisationen hatten solche Masken erhalten. „Großabnehmer waren Sanitätsbetrieb und Sozialdienste“, sagt Agentur-Chef Rudolf Pollinger. Kleinere Mengen gingen u.a. auch an den Landesfeuerwehrverband und seine Mitgliedswehren, sowie ans Rote und Weiße Kreuz.<BR /><BR /><b>Kein Masken-Engpass</b><BR /><BR />Man habe seit Beginn der Pandemie immer wieder vom Zivilschutz Masken bezogen, so Weiß-Kreuz-Direktor Ivo Bonamico. Die Liefereingänge seien alle dokumentiert, aber nur nach Schutzklasse (FFP2 oder FFP3) und nicht nach einzelnen Modellen oder Herstellern sortiert worden. 22.000 solcher Masken seien nun laut Bonamico bei den einzelnen Sektionen wieder eingesammelt und an die Agentur für Bevölkerungsschutz zurückgeliefert worden. <BR /><BR />Masken-Engpass gibt es beim Weißen Kreuz dennoch keinen. Man beziehe auch weiter in regelmäßigen Abständen Schutzausrüstung über die Agentur für Bevölkerungsschutz. „Und nach den Erfahrungen des vergangenen Jahres war es der Vereinsführung ein wichtiges Anliegen, einen Grundstock an Schutzausrüstung einzulagern und für sämtliche zukünftige Infektionsszenarien autonom und unabhängig von externen Lieferketten agieren zu können“, so Bonamico. <BR /><BR />Dasselbe Bild zeichnet auch Pollinger. Einen Masken-Engpass dürfte es laut ihm trotz Beschlagnahme nicht geben. „Wir kommen mit den Restbeständen derzeit gut zurecht“, sagt er. Südtirol schicke derzeit 3 Mal pro Woche eine Bestellung nach Rom und erhalte wöchentlich 50.000 bis 100.000 Masken geliefert. „Und für eine Sonderbestellung gibt es derzeit keinen Anlass“, so Pollinger.<BR />