Im Bundesland Tirol sorgt die Vergabe der Buslinie zwischen Innsbruck und Nassereith für Aufregung: Diesen Auftrag des Verkehrsverbundes Tirol (VVT) erhielt die SAD Austria von Ingemar Gatterer. <BR /><BR />Gatterers Unternehmen hatte ein günstigeres Angebot unterbreitet als das Traditionsunternehmen Ötztaler des Unternehmers Franz Sailer. Der ist auch Obmann der Tiroler Autobusbetriebe in der Wirtschaftskammer. Und Sailer kritisiert die Vergabe des Loses an den Pfalzner Unternehmer.<BR /><BR /> Die SAD Austria hat ein auf die Vertragszeit gerechnet um 20 Prozent billigeres und somit um 7 Millionen Euro günstigeres Angebot unterbreitet, schreibt der ORF in seiner Online-Ausgabe. Unternehmer Franz Sailer hat damit verständlicherweise keine Freude: Es tue den Tiroler Busunternehmern weh, wenn ein italienischer Unternehmer, der in Österreich ein Unternehmen betreibt, dieses Los bekomme. <h3> „Kollege aus Italien“</h3>„Unser Problem ist, dass wir mit unseren Betriebsstellen und mit unserem Stammpersonal ohne weiters in der Lage wären, dieses Los zu fahren – aber zu Konditionen, die für unsere Betriebe machbar sind“, erklärt Sailer im ORF-Bericht. Der Preis zählte bei dieser Vergabe 60 Prozent, die Qualität hingegen 40 Prozent. Dem Bestbieter – also der SAD Austria – fehlen aber noch Mitarbeiter sowie vorgeschriebene Betriebsstätten, heißt es laut ORF „innerhalb der Branche“. <BR /><BR />Die SAD Austria müsse die gleichen Kriterien erfüllen wie jeder andere Anbieter, erklärt der Geschäftsführer des Verkehrsverbundes, Alexander Jug. Damit müsse die SAD alle gewerberechtlichen Genehmigungen haben, auch die Lenker müssten nach österreichischem Recht angestellt werden. Das könnten Tiroler Busunternehmer garantieren, meint Sailer. „Ob das der Kollege aus Italien auch garantieren kann, das wird sich zeigen.“ <h3> Angst vor Prozessen</h3>Das Tagblatt „Dolomiten“ wollte Ingemar Gatterer gestern zu diesen Aussagen befragen, der Pfalzner Unternehmer teilte via WhatsApp aber nur mit: „Ich bitte um Verständnis, dass ich mich zu meinen geschäftlichen Aktivitäten generell nicht mehr äußern möchte.“<BR /> Würden bis zum Sommer nicht alle Kriterien erfüllt, käme es laut ORF zur Notvergabe.<BR /><BR />VVT-Geschäftsführer Jug verwies auch auf ein Urteil des Landesverwaltungsgerichts Vorarlberg. Dieses habe in einem ähnlich gelagerten Fall entschieden, dass man die SAD Austria nicht ausscheiden könne. „Uns war es wichtig, an die SAD ein Schreiben zu richten, in dem diese gefragt wird, was sie tun wird, damit das, was in Südtirol passiert ist, bei uns nicht passieren kann“, so Jug. <BR /><BR />In Südtirol hatte das Land die SAD 2021 von der Vergabe des Schülertransports ausgeschlossen – wegen „unwürdigen Verhaltens“ aufgrund zahlreicher Prozesse und wegen des Verhaltens des Geschäftsführers. Gatterer zog sich dann von der SAD-Spitze zurück.<BR /><BR /><BR /><BR />