Bürgermeister Klaus Rainer stehen die Tränen in den Augen, als er bei einer Pressekonferenz am Montag Nachmittag über Waltraud Jud sprach, eine enge Freundin seiner Familie. „Sie war eine sehr freundliche und allseits sehr geschätzte Frau“, sagt er. <BR /><BR />Für einige Jahre sei sie Gemeindeangestellte gewesen, zuletzt war sie beim Fernherzwerk beschäftigt. „Als dessen Vizepräsident kann ich sagen, dass die Lücke, die sie dort hinterlässt, sehr groß ist“, sagte Rainer. <h3> „Verlust schwer zu verkraften“</h3>Außerordentlich groß ist auch die Trauer um Jud beim Innichner Stiftschor, deren Mitglied die 50-Jährige war. „Sie hat immer geholfen, wo sie nur konnte“, sagte Bürgermeister Rainer. <BR /><BR />Jud war mit dem Kapellmeister der Musikkapelle Innichen, Korbinian Hofmann, verheiratet. Ihre Kinder Viktoria, Benedikt und Matthias sind mittlerweile erwachsen. Die Tochter arbeitet in einem Büro in Innichen, sie war am Samstag Abend auf einem Fest und durfte aufgrund der Gefahrenlage nicht mehr zurück in die Wohnung. Ein Sohn studiert im Ausland, der zweite Sohn arbeitet als Koch ebenfalls im Ausland. <BR /><BR />Waltraud Jud hinterlässt zudem ihre Eltern und mehrere Geschwister. „Auch für sie ist der Verlust sehr schwer zu verkraften“, sagte Bürgermeister Rainer. Er habe noch am Sonntag länger mit der Familie gesprochen und ihr die Situation am Tatort erklärt. „Wir stehen mit allen Betroffenen in engem Kontakt und unterstützen sie nach Kräften dabei, das Geschehene zu verarbeiten.“<h3>Familie Kühbacher hat zurückgezogen gelebt</h3>Die Familie Kühbacher habe immer schon relativ zurückgezogen in der Dachgeschosswohnung in der St.-Korbinian-Straße Nr. 6 – das Gebäude gehört dem Wohnbauinstitut – gewohnt. Die Mutter Martha sei im Juni vor 5 Jahren gestorben. „Von diesem Zeitpunkt an haben sich – so nehme ich es zumindest an – die beiden Söhne Werner und Ewald um den Vater Hermann gekümmert“, sagte Bürgermeister Rainer. <BR /><BR />Ewald Kühbacher habe vor mehreren Jahren für einen Sicherheitsdienst gearbeitet. Seit 12 Jahren scheint er aber laut Bürgermeister Rainer kein reguläres Arbeitsverhältnis mehr gehabt zu haben. Werner Kühbacher soll im benachbarten Osttirol gelebt haben. Er kam am Sonntag nach Innichen und musste schwer geschockt von Notfallseelsorgern und Notfallpsychologen betreut werden.<BR /><BR />Vater Hermann (90) wurde vom Krankenpflege- und Hauspflegedienst in seiner Wohnung betreut. „Dabei wurden keinerlei Auffälligkeiten festgestellt, wie mir die Pflegekräfte versichert haben“, sagte Rainer. Man habe sich nett und freundlich unterhalten, sowohl mit Vater als auch mit Sohn Ewald. „Warum es zu dieser Gewalttat kam, ist für uns alle unerklärlich“, so Rainer. Im Namen der gesamten Gemeinde sprach er gestern alle Hinterbliebenen sein Mitgefühl und Beileid aus.