Diese Nachricht schreckt auf: Erstmals seit Juni 2020 muss ein Südtiroler Intensivpatient wieder im Ausland behandelt werden. Denn die Stationen in den Spitälern haben nur noch wenig Spielraum, wie eine Umfrage zeigt. Und die Situation verschärft sich weiter. <i><BR /><BR /><BR />Von Michael Eschgfäller</i><BR /><BR /><BR />„Wir haben 7 Covid-Intensivbetten und derzeit sind alle belegt“, sagt Walter Amhof, Direktor des Gesundheitsbezirkes <Fett>Bruneck</Fett>. Möglichkeiten, das Kontingent an Intensivbetten weiter aufzustocken, gibt es in Bruneck nicht. Auch aus diesem Grund wird, wie berichtet, erstmals seit vergangenem Juni wieder ein Intensivpatient aus Südtirol außerhalb des Landes betreut. „Ein Covid-Patient aus dem Oberpustertal, der in Meran oder Schlanders hätte untergebracht werden müssen, wurde, weil es näher liegt, vom Krankenhaus Lienz aufgenommen“, so Amhof. Diese Möglichkeit war mit Lienz bereits im Vorfeld abgeklärt.<BR /><BR />Am Krankenhaus <b>Brixen</b> verfügt man über 6 Intensivbetten, die bei Bedarf auf 8 aufgestockt werden können. Eingesetzt werden diese Betten laut Bezirksdirektorin Christine Zelger flexibel, also je nach Bedarf für Covid- und Nicht-Covid-Patienten. So werden seit Wochen 3 Covid-Intensivpatienten in Brixen behandelt. Intensivpatienten an andere Krankenhäuser auslagern musste Brixen bislang noch nicht. Mit rund 25 Patienten voll belegt ist derzeit hingegen die Covid-Normalstation in Brixen. <BR /><BR /><b>„Mehr gibt es einfach nicht“</b><BR /><BR />Anderswo werden die Intensivbetten für Covid-Patienten weiter ausgebaut. So wurde im Krankenhaus <b>Meran</b> die Zahl der Covid-Intensivbetten am Donnerstag von 9 auf 13 erhöht. Davon war gestern allerdings nur mehr ein einziges frei. Das selbe Bild auch in <b>Schlanders</b>, das über insgesamt 4 Intensivbetten verfügt. Meran könne seine Intensivbetten für Covid-Patienten auf maximal auf 16 erhöhen. Dann wären aber für Nicht-Infizierte kein einziges Intensivbett mehr zur Verfügung. Derzeit sind für „normale“ Fälle 3 Intensivbetten zur Verfügung. <BR /><BR />„Mehr gibt es einfach nicht“, sagt Irene Pechlaner, Direktorin des Gesundheitsbezirkes Meran. Noch musste kein Intensivpatient in ein anderes Krankenhaus im Land oder gar ins Ausland verlegt werden. Und sie hoffe, dass es dazu auch nicht kommt, so Pechlaner. Die letzte Entscheidung darüber trifft aber Covid-Task-Force-Leiter Dr. Marc Kaufmann. <BR /><BR /><b>Weil das Personal fehlt</b><BR /><BR />Über insgesamt 42 Intensivbetten verfügt das Krankenhaus in <b>Bozen</b>. 18 davon als covid-freie Zone, sprich für nicht-infizierte Patienten, im alten Trakt und 24 für Covid-Patienten in der neuen Klinik. Allerdings sind von diesen 24 derzeit 6 nicht in Betrieb, da dafür das nötige Personal fehlt. „Zumindest für die Betreuung nach dem derzeitigen Schlüssel“, so Sanitätsdirektor Dr. Pierpaolo Bertoli. Derzeit belegt sind in Bozen 17 der Betten in der Covid-Intensivstation. „Das kann sich aber stündlich ändern“, gibt Dr. Bertoli zu bedenken. <BR /><BR />Im alleräußersten Notfall kann die Zahl der Covid-Intensivbetten in der neuen Klinik in Bozen um weitere 19 aufgestockt werden. „So wie wir es im vergangenen April getan haben“, so Dr. Bertoli. Auch ein Ausweichen auf OP-Säle sei für einen sehr kurzen Zeitraum zusätzlich möglich. Doch derzeit sei die Lage noch nicht so dramatisch, um die beiden genannten Alternativen aktivieren zu müssen, so Dr. Bertoli. Und man hoffe, dass das auch so bleibt.<BR />