<BR />Seit vier Jahren erst ist die Intercable Arena in Bruneck in Betrieb – und schon sind umfangreiche Sanierungsmaßnahmen nötig. So haben sich „Mängel am Dachaufbau“ gezeigt, die unter anderem die Wasserdichtheit des Daches beeinträchtigen, teilte vor einem Monat die Unionbau mit, welche die Ausschreibung für den Bau der Arena im Rahmen einer Bietergemeinschaft gewonnen hatte.<h3> Lange Liste an Baumängeln</h3>Die Stadtwerke als Eigentümerin der Halle, die Betreiberin Bruneck Aktiv GmbH und die Stadtgemeinde Bruneck verlängerten daraufhin die Liste der „Baumängel“ und meldeten weitere Fehler bei Fliesen, Brandschutztüren, Glasfassaden und Betonwänden. Sowohl die Stadtwerke als auch die Unionbau wollen die Ursachen und Verantwortlichkeiten gerichtlich über eine vorläufige technische Beweissicherung klären lassen.<BR /><BR />Nun hat die Unionbau „proaktiv“ einen „kurzfristigen Lösungsvorschlag für die Sanierung am Dachaufbau“ vorgelegt: „Dabei handelt es sich um eine Art innovative Abdeckung mit einer frostbeständigen Dachmembran in Form einer Kunststoffhaut, die es uns zeitnah und ohne Unterbrechung des laufenden Betriebs ermöglicht, den Dachaufbau wasserfest zu machen“, erklärt Thomas Ausserhofer, CFO und Sprecher der Unionbau, in einer Aussendung. <h3> Die zwei Haken am Vorschlag der Unionbau</h3>Was dort nicht steht: „Die Kosten von 890.000 Euro für diese 20 Monate haltbare Kunststoffhaut sollen wir übernehmen“, sagt Gustav Mischi, der Generaldirektor der Stadtwerke, und lässt keinen Zweifel daran, was er davon hält. „Wir als Eigentümer der Arena sind die Geschädigten, und jetzt sollen wir auch noch zahlen?“ <BR /><BR />Noch einen zweiten Haken gibt es am Vorschlag: „Wenn wir jetzt am Dach eine Kunststoffhaut einziehen lassen, müssten auch Holzelemente ausgetauscht werden. Damit riskieren wir, das Beweissicherungsverfahren zu beeinträchtigen und Beweise zu vernichten.“ Auch deshalb werde man dem Vorschlag in dieser Form nicht zustimmen, so Mischi. <h3> Kann man unter dem tropfenden Dach Hockey spielen?</h3>Ist damit die Hockeysaison in Gefahr? „Im Moment nicht, aber wer weiß, was noch passiert“, sagt der Generaldirektor. Dass es auf die Eisfläche tropfe, sich dort ein Eisklumpen bilde und ein Spiel deshalb abgebrochen werden müsse, könne nicht ausgeschlossen werden. <BR /><BR />In ihrer Aussendung nimmt die Unionbau auch Stellung zu den von Eigentümer, Betreiber und Gemeinde aufgelisteten Schäden. „Hier wurden Probleme am Gebäude unkorrekt mit Baumängeln in Zusammenhang gebracht, jedoch sind diese größtenteils entweder auf andere Ursachen wie etwa extreme Wetterereignisse, Infrastrukturprobleme, mangelnde Wartungen, fehlerhafte Nutzung oder Abnützungserscheinungen o.Ä. zurückzuführen“, erklärt Ausserhofer. Mischi hält dagegen: „Nach so kurzer Zeit sollten keine Abnützungserscheinungen auftreten. Für uns sind das eindeutig Baumängel, weshalb wir auch vor Gericht gezogen sind.“<BR /><BR />Im ersten Verfahren wurde die Verhandlung auf Oktober verschoben, das zweite Verfahren startet nächste Woche. Möglicherweise werden dann beide Verfahren zusammengelegt.