Am späten Montagnachmittag wurden die Beamten der Staatspolizei während routinemäßiger Sicherheitskontrollen in der Nähe des Bozner Busbahnhofs auf das Verhalten eines Mannes aufmerksam. Dieser wechselte plötzlich die Straße, als er die Polizei bemerkte, und begab sich in Richtung der Rittner Seilbahn.<BR /><BR />Die Polizisten folgten dem Mann und führten eine Kontrolle durch, bei der sich herausstellte, dass es sich um einen 47-jährigen indischen Staatsbürger handelte, der in Belgien lebt und scheinbar keine Verbindungen zu Italien oder speziell zu Südtirol hatte.<h3> Europäischer Haftbefehl: Mord und Brandstiftung in Belgien</h3>Nach der Identifikation des Mannes wurde dieser zur weiteren Überprüfung in die Polizeizentrale gebracht. Eine Abgleichung in der Datenbank des Innenministeriums ergab, dass der Mann aufgrund eines Europäischen Haftbefehls gesucht wurde. Dieser wurde im Dezember letzten Jahres von den belgischen Behörden ausgestellt, da er verdächtigt wird, in einen Mord und eine Brandstiftung in Mons, Belgien, verwickelt zu sein.<h3> Das ist vorgefallen</h3><BR />Am 2. Dezember letzten Jahres wurde in einem Minimarkt in Mons in den frühen Morgenstunden absichtlich ein Feuer gelegt. Die Flammen breiteten sich schnell auf die darüberliegenden Wohnungen aus. Während die meisten Bewohner fliehen konnten, wurde ein Mann, der sich vermutlich im ersten Stock aufhielt, tot aufgefunden. Erste Zeugenaussagen und Überwachungskameraaufnahmen bestätigten, dass der Brand, gefolgt von einer Explosion, von 3 Verdächtigen gelegt wurde.<BR /><BR />Der 47-jährige Mann und seine beiden Komplizen – ebenfalls indischer Herkunft und Betreiber eines konkurrierenden Minimarktes in der Nähe – hatten zuvor ihre Unzufriedenheit mit der Eröffnung eines neuen Marktes in der Nähe zum Ausdruck gebracht und waren daraufhin gewalttätig geworden.<h3> Festnahme und Auslieferung</h3><BR />Nach Abschluss der polizeilichen Ermittlungen wurde der 47-Jährige aufgrund des Europäischen Haftbefehls festgenommen. Er wurde ins Bozner Gefängnis überführt, wo er nun auf die Entscheidung des Gerichts in Trient hinsichtlich seiner Auslieferung nach Belgien wartet.<BR /><BR />Aktuell laufen weitere Ermittlungen, um mögliche Komplizen des festgenommenen Mannes zu identifizieren, die ihm bei seiner Flucht geholfen haben könnten.