Nicht immer bedeutet eine hohe Wocheninzidenz auch eine höhere Belastung der Spitäler oder mehr Tote. <BR /><BR />Die 7-Tage-Inzidenz ist gestern um einen Punkt auf 815 gestiegen und liegt bereits seit 2 Wochen über der 600er-Marke. Diese Schwelle wurde in Südtirol seit Beginn der Pandemie insgesamt 5-mal überschritten. <h3> Die Anfänge der Inzidenz</h3> Während der ersten Infektionswelle im Frühjahr 2020 war die Testkapazität zu gering, um die reale Zahl der Infizierten zu ermitteln, außerdem schenkte die Öffentlichkeit der 7-Tage-Inzidenz damals kaum Aufmerksamkeit. <BR /><BR />Interessant wurde dieser Wert – der sich aus der Gesamtzahl der Infektionsfälle in einer Woche in einem bestimmten Gebiet dividiert durch die Zahl der Einwohner des Gebiets multipliziert mit 100.000 ergibt – erst im Spätsommer desselben Jahres, als das Infektionsgeschehen erneut Fahrt aufnahm und die Entscheidungsträger gemeinsam mit den Experten nach Lösungen suchten, um die epidemiologische Lage und Entwicklung genauer zu verstehen. <BR /><BR />Die Inzidenz spielte plötzlich eine wichtige Rolle bei der Einstufung des Infektionsrisikos – und zwar auf allen Ebenen, von der Gemeinde bis hin zum Staat. <h3> Hohe Spitalszahlen bei hoher Inzidenz </h3>Seitdem hat Südtirol aber nur 5-mal eine Inzidenz von 600 Fällen je 100.000 Einwohner überschritten. Das erste Mal im Laufe der zweiten Infektionswelle im Spätherbst 2020, und zwar am 5. November. <BR /><BR />Den Höchstwert der zweiten Welle erreichte Südtirol nur 9 Tage später mit 827 Fällen je 100.000 Einwohner. Damals kletterte die Patientenzahl auf rund 500 und die Intensivstationen meldeten bis zu 44 Infizierte. Daraufhin sank die Kurve bis zum 27. Dezember auf 272, ehe erneut eine Phase des Anstiegs begann. <BR /><BR />Am 10. Februar 2021 meldete der Südtiroler Sanitätsbetrieb einen neuen Höchstwert: 838. Zwischen Ende Jänner und Mitte Februar befanden sich bis zu 421 Infizierte auf einmal auf den Normalstationen der Krankenhäuser und bis zu 46 auf den Intensivabteilung. Letztere ist die höchste Corona-Intensivbelegung, die in Südtirol jemals registriert wurde.<BR /><BR />Nach einem weiteren Corona-Sommer startete Südtirol in die epidemiologisch gefährliche Jahreszeit mit einem wesentlichen Unterschied zum Vorjahr: Ein Teil der Bevölkerung hatte bereits eine Grundimmunität gegen Covid-19 dank Impfung bzw. Genesung. <h3> Kein neuer Rekord bei Patienten- und Totenzahl</h3>Das belegen auch die Daten: Die Inzidenz-Zahl lag Anfang Dezember 2021 nur eine Woche lang über 600, im Vergleich zu den Vorwochen stieg auch die Zahl der Toten, während auf den Normal- und Intensivstationen nur etwa ein Drittel der Infizierten untergebracht waren, die während der zweiten und dritten Welle medizinisch behandelt werden mussten.<BR /><BR />Die bislang genannten Inzidenzwerte erscheinen spätestens seit Beginn dieses Jahres als lächerlich niedrig. Die Inzidenz kletterte am 22. Jänner nämlich auf unglaubliche 3566 Fälle je 100.000 Einwohner und innerhalb von 2 Monaten starben 180 Menschen an bzw mit Covid-19. <BR /><BR />Nahezu gleich viele Tote hatte man das erste Mal, als Südtirol die Inzidenz von 600 überschritten hatte, verzeichnet. Allerdings nicht innerhalb von 2 Monaten, sondern in nur 20 Tagen. D<BR />arüber hinaus blieb die Patientenzahl auf dem Niveau der ersten Dezemberwoche. Nach dem Infektions-Boom im Jänner sank die Inzidenz im Februar und Südtirol meldete in der ersten März-Woche weniger als 600 neue Fälle je 100.000 Einwohner. <BR /><BR />Vor 2 Wochen wurde diese Schwelle zum fünften Mal überschritten: Die Spitalszahlen bleiben aber nach wie vor stabil, und mit 18 Corona-Todesfällen starben in den letzten 2 Wochen durchschnittlich 1,3 Menschen pro Tag an bzw. mit Covid-19. Zum Vergleich: Vom 1. Jänner bis 1. März 2022 zählte man im Schnitt täglich 3 Todesopfer. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="749741_image" /></div>