Bei den erneuten Raketenangriffen des Irans auf Israel sind nach Angaben des israelischen Rettungsdienstes 16 Menschen verletzt worden. Es habe mindestens zehn Einschläge gegeben, auch im Zentrum des Landes. In der Küstenmetropole Tel Aviv waren dumpfe Explosionen zu hören.<BR /><BR /> Inzwischen könne die Bevölkerung die Schutzräume wieder verlassen, teilte das israelische Militär mit. Such- und Rettungskräfte seien an mehreren Orten im ganzen Land im Einsatz, von wo eingeschlagene Geschosse gemeldet worden seien.<BR /><BR />Bei der Attacke wenige Stunden nach den US-Bombardierungen im Iran waren etwa 30 Raketen auf Israel abgefeuert worden, berichtete Irans staatlicher Rundfunk. Gut eine Woche nach Ausbruch des Kriegs zwischen Israel und dem Iran hatten die USA in der Nacht iranische Atomanlagen angegriffen. <BR /><BR />Die Revolutionsgarden – Irans Elitestreitmacht – hatten zuletzt am Freitag ballistische Raketen auf Israel gefeuert und dabei Ziele in der Mittelmeerstadt Haifa getroffen.<h3> Iran: Keine erhöhten Strahlenwerte nach US-Angriffen</h3>Nach den US-Angriffen auf wichtige Atomanlagen im Iran sind den dortigen Behörden zufolge keine erhöhten Strahlenwerte gemessen worden. Es seien „keine Anzeichen für eine Kontamination festgestellt“ worden, erklärte das der iranischen Atomenergiebehörde unterstellte Nationale Zentrum für das Nukleare Sicherheitssystem am Sonntag. Es bestehe daher „keine Gefahr“ für die rund um die Anlagen lebenden Menschen.<BR /><BR />Auch jenseits des Persischen Golfs verlautete Entwarnung. „In Folge der US-Angriffe auf die Atomanlagen des Iran wurden keine radioaktiven Auswirkungen auf die Umwelt des Königreichs und der arabischen Golfstaaten entdeckt“, erklärte die saudi-arabische Atomkommission im Onlinedienst X.<BR /><BR />Die in Wien ansässige Internationale Atomenergie-Agentur (IAEA) schloss sich der Einschätzung an, dass keine Strahlung außerhalb der iranischen Nukleareinrichtungen freigesetzt wurden. „Nach Angriffen auf drei Atomanlagen im Iran – darunter Fordo – kann die IAEA bestätigen, dass bisher keine Erhöhung der Strahlenwerte außerhalb der Anlagen gemeldet wurde“, teilte die Behörde am frühen Sonntagmorgen auf X mit. Man werde weitere Einschätzungen zur Lage im Iran abgeben, sobald weitere Informationen vorliegen.<BR /><BR />Die USA hatten in der Nacht auf Sonntag die drei iranischen Atomanlagen Isfahan, Natanz und Fordo angegriffen und damit in den Krieg zwischen Israel und dem Iran eingegriffen. Iranische Medien bestätigten die Angriffe. Laut US-Präsident Donald Trump wurden die wichtigsten nuklearen Anreicherungsanlagen des Iran „vollständig und total zerstört“.<BR /><BR />Israel hatte am 13. Juni einen Großangriff auf den Iran gestartet und bombardiert seitdem insbesondere Atomanlagen und militärische Einrichtungen in dem Land. Israel begründet sein Vorgehen mit dem fortgeschrittenen iranischen Atomprogramm. Der Iran attackiert Israel seitdem mit Raketen und Drohnen.<BR /><BR />Westliche Staaten werfen dem Iran seit Jahren vor, nach Atomwaffen zu streben, was Teheran bestreitet. Laut einem Bericht der IAEA hat der Iran seinen Bestand von auf 60 Prozent angereichertem Uran in den vergangenen Monaten stark erhöht. Für den Bau von Atomwaffen wird ein Anreicherungsgrad von etwa 90 Prozent benötigt.<h3> Mann im Iran wegen Spionage für Israel exekutiert</h3>Wenige Stunden nach den US-Angriffen an der Seite Israels auf den Iran ist ein Mann dort laut der Nachrichtenagentur Tasnim exekutiert worden. Der Mann sei in Isfahan wegen Spionagevorwürfen hingerichtet worden, hieß es. Im Iran wächst nach den Ereignissen in der Nacht auf Sonntag die Angst, die Führung in Teheran könne Regimekritiker unter dem Vorwand der Zusammenarbeit mit Israels Auslandsgeheimdienst Mossad verhaften und hinrichten lassen.<BR /><BR />Tasnim steht den Revolutionsgarden, der zweiten Säule der iranischen Streitkräfte, nahe. Eine Atomanlage in Isfahan war eines der Ziele laut US-Angaben. Iranische Sicherheitsbehörden hatte bereits zuvor eine Verhaftungswelle eingeleitet. Iranische Medien berichteten über Dutzende Festnahmen seit Beginn des Krieges mit Israel. Seit Jahren kritisieren Menschenrechtler die Anwendung der Todesstrafe im Iran. Sie werfen der Justiz Intransparenz und unfaire Prozesse vor.<h3> Libanon: Wollen nicht in Krieg hinein gezogen werden</h3>Angesichts der Eskalation zwischen Israel, dem Iran und den USA sorgt sich der Libanon, Teil des Kriegs zu werden. Der Libanon dürfe sich nicht in den eskalierenden Konflikt hinziehen lassen, betonte Ministerpräsident Nauaf Salam auf der Plattform X.<BR /><BR />Nun sei es umso wichtiger, im nationalen Interesse zu handeln. Dieses sehe vor, den Libanon nicht in aktuelle regionale Auseinandersetzungen zu verwickeln.<BR /><BR />Im Zuge des Gaza-Kriegs kam es im vergangenen Jahr auch zwischen der vom Iran unterstützten Hisbollah im Libanon zum Krieg mit Israel. Eigentlich gilt seit Ende November eine Waffenruhe zwischen Israel und der vom Iran unterstützen Hisbollah. Beide Seiten werfen sich Verstöße vor. Die israelische Luftwaffe greift nahezu täglich weiter im Libanon an.<BR /><BR />Seit dem Ausbruch des Kriegs zwischen Israel und dem Iran besteht im Libano, die Sorge, die Hisbollah könnte als Verbündeter des Irans Teil des Konflikts werden. Die Schiitenorganisation gilt jedoch seit dem eigenen Krieg mit Israel als deutlich geschwächt.