113 Frauenmorde wurden 2024 in Italien verübt. Dies entspricht einem Rückgang von 6 Prozent gegenüber 2023. Insgesamt wurden italienweit 321 Morde gezählt, fast einen pro Tag. 99 weibliche Opfer wurden im familiären Bereich ermordet, davon 61 von einem Lebensgefährten oder ehemaligen Partner.<BR /><BR />Nach einem stetigen Anstieg von 2021 bis 2023 war die Zahl der Morde mit weiblichen Opfern im Jahr 2024 die niedrigste der letzten Jahre (minus 6 Prozent gegenüber 2023) und lag damit auf dem Niveau von 2019: Das geht aus den Daten der Kriminalpolizei hervor. <BR /><BR />Die Gesamtzahl der Mordopfer in Italien sank im vergangenen Jahr von 341 auf 321. Die Zahl der Verwarnungen gewalttätiger Männer durch Quästoren hat sich 2024 im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt (+94 Prozent). Die Fälle von zwangsmäßiger Entfernung gewalttätiger Personen aus der Familienwohnung haben sich mehr als verdreifacht (+224 Prozent), von 399 auf 1294. <BR /><h3> Rekordhoch bei sexueller Gewalt </h3> Sexuelle Gewalt, Stalking und Missbrauch gegen Familienmitglieder und Lebensgefährten sind die Delikte, die im Jahr 2024 stark zugenommen haben. Bei den Fällen sexueller Gewalt im Jahr 2024 kam es zu einem Rekordhoch von 6587 Fällen.<BR /><BR /><BR />Bei den Verfolgungsdelikten („Stalking“) ist 2024 der höchste Wert seit 2019 verzeichnet worden, sowohl bei den begangenen Straftaten als auch bei den Anzeigen gegen Täter, mit einem Anstieg im Vergleich zu 2023 um 4 Prozent bei ersteren (20.289) und um 12 Prozent bei letzteren.<BR /><BR /><BR />Ein stetig steigender Trend ist auch bei den Misshandlungen von Familienmitgliedern und Mitbewohnern zu beobachten, die 2024 die höchsten Werte seit 2019 aufweisen, sowohl bei den begangenen Straftaten (+11 Prozent im Vergleich zu 2023) als auch bei den Strafverfolgungsmaßnahmen (+17 Prozent im Vergleich zu 2023). Die Inzidenz weiblicher Opfer liegt sowohl 2023 als auch 2024 bei 81 Prozent.<BR /><h3> Vor einer Woche „Femizid“ als eigene Straftat eingeführt </h3>Vor einer Woche hat die Regierung Meloni ein Gesetz verabschiedet, mit dem Gewalt gegen Frauen aktiver bekämpft werden soll. Damit wird der Begriff „Femizid“ (Frauenmord) als eigenständiges Verbrechen in Italiens Rechtssystem eingeführt, das mit lebenslanger Haft bestraft wird. Strafverschärfungen sind außerdem bei Misshandlung, Stalking, sexueller Gewalt und Rachepornos vorgesehen, teilte die Regierung mit.<BR /><BR /><BR /> Opfer von geschlechtsspezifischer Gewalt sollen nicht nur von der Polizei, sondern von einem Staatsanwalt oder einer Staatsanwältin befragt werden. Das neue Gesetz sei ein wichtiger Schritt zum Schutz der Frauen vor Gewalt, kommentierte die italienische Premierministerin Giorgia Meloni.