Italien will eine Reform der Medizinausbildung: Nicht ein einziger Test, sondern ein ganzes Semester soll über den Zugang zum Studium entscheiden. Der traditionelle Medizin-Aufnahmetest soll also abgeschafft werden. Stattdessen wird ein neues System eingeführt, bei dem die Studierenden zunächst ein Semester mit freiem Zugang absolvieren. Am Ende dieses Semesters wird eine nationale Rangliste erstellt, die auf den Prüfungsergebnissen des ersten Semesters basiert. Diese Prüfungen sollen für alle Studierenden gleich sein. Wer eine gute Platzierung in der Rangliste erreicht und alle Prüfungen besteht, darf ins 2. Semester übertreten.<h3> Bald 25.000 Studienplätze</h3>Die Regierung will die Neuerung bereits bis zum Start des akademischen Jahres 2025/2026 umsetzen. Außerdem soll die Anzahl der Studienplätze von derzeit 20.000 auf 25.000 erhöht werden. Wer die Auswahl für das 2. Semester nicht besteht, kann die im ersten Semester erworbenen Credits in anderen Studiengängen nutzen. Dadurch soll vermieden werden, dass Studierende ein ganzes Studienjahr verlieren. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1085037_image" /></div> <h3> Bildungskommission hat Gesetzentwurf genehmigt</h3>Die Reform betrifft nicht nur das Medizinstudium, sondern auch die Studiengänge Zahnmedizin und Veterinärmedizin. Der Gesetzentwurf wurde bereits von der Bildungskommission des Senats genehmigt und muss noch im Plenum und in der Abgeordnetenkammer verabschiedet werden.<h3> Kritik vom PD</h3>Allerdings stößt die geplante Änderung auf Kritik. Die oppositionelle Partei PD wirft der Regierung vor, den Numerus Clausus nur scheinbar abzuschaffen. Die Reform sei rein symbolisch und trage nicht dazu bei, die Qualität des Medizinstudiums zu verbessern. Außerdem brauche es unbedingt zusätzlichen finanzielle Mittel für die öffentliche Gesundheitsversorgung und die Universitäten. <BR /><BR />Laut PD läuft man durch die Änderungen Gefahr, dass das erste Semester durch diese Reform an Qualität verlieren könnte. Außerdem warnt die Partei davor, dass viele Studierende am Ende trotz des freien Zugangs ein Studienjahr verlieren könnten.