„Das ist, als ob eine Universität wie die Mailänder ´Statale´ verschwunden wäre“, warnte der nationale Universitätsrat CUN in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht. Waren im akademischen Jahr 2003-2004 italienweit noch 338.482 Studenten eingeschrieben, so sank diese Zahl im Zeitraum 2011-2012 auf 280.144, was einem 17-prozentigen Rückgang entspricht. Dies bedeutet, dass derzeit 58.000 Studenten weniger als vor zehn Jahren eingeschrieben sind. Der Rückgang in der Studentenzahl betrifft ganz Italien und einen Großteil der Universitäten. Damit fällt Italien immer mehr unter den Durchschnitt der OECD-Länder, was die Akademikerzahl betrifft. Lediglich 19 Prozent der Italiener im Alter zwischen 30 und 34 Jahren haben promoviert, der europäische Durchschnitt liegt bei 30 Prozent. 33,6 Prozent der Universitätsstudenten konnten nicht in den vorgesehenen Jahren das Studium abschließen. Der Universitätsrat sieht für die nächsten Jahre schwarz. Wegen der Krise und der sinkenden Zahl der Stipendien wird die Zahl der Studenten noch mehr schrumpfen, geht aus dem CUN-Bericht hervor. 2009 deckten die Stipendien noch die Anträge von 84 Prozent aller Studenten, die Recht auf finanzielle Unterstützung hatten. Dieser Prozentsatz sank 2011 auf 75 Prozent. Dies widerspreche dem in der Verfassung verankerten Recht auf Bildung, hieß es im CUN-Bericht.Auch das Angebot der Universitäten habe sich reduziert. In sechs Jahren wurden 1.195 Universitätsfächer gestrichen. Dies ist zum Teil der Rationalisierung im Universitätssystem zuzuschreiben. Damit ist auch die Zahl der Professorenstellen stark gesunken. apa