Es war 20.18 Uhr, als Benno Pircher seinem Sohn Felix, der etwa 500 Meter vom Hochsitz entfernt war, gerade eine WhatsApp-Nachricht schicken wollte. Doch dazu kam es nicht mehr – ein plötzlicher, ohrenbetäubender Knall riss den 56-Jährigen aus seinen Gedanken. Eine Stichflamme loderte auf – Holzteile flogen durch den Jägerhochsitz. <BR /><BR />„Zuerst dachte ich, mein Handy sei explodiert“, sagt Pircher. „Doch mein Smartphone lag unversehrt auf dem Boden.“ Schnell griff er nach seiner Büchse, aber ein Schuss hatte sich nicht gelöst – und die Patronen waren intakt. Der Hinterschaft des Gewehrs war jedoch beschädigt.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1188975_image" /></div> <BR />Erst dann erkannte Benno Pircher, was gerade passiert war: Ein Blitz war unterhalb des Dachs in den Hochsitz eingeschlagen. Er sprang auf das an die Wand gelehnte Gewehr über, raste im wahrsten Sinne des Wortes durch den Lauf und beschädigte dann den Hinterschaft.<h3> Nur 20 Zentimeter vom Gewehr entfernt</h3>„Ich saß nur etwa 20 Zentimeter vom Gewehr entfernt. Gott sei Dank hat mich der Blitz nicht getroffen – ich habe jedenfalls nichts gespürt“, berichtet Pircher sichtlich erleichtert. Der Jäger stand verständlicherweise unter Schock, reagierte jedoch blitzschnell und löschte den kleinen Brand, der durch den Blitzschlag im Hochsitz entstanden war.<BR /><BR />Obwohl der Gewehrlauf im vorderen Bereich fast wie zugeschweißt ist, kann die Waffe repariert werden. „Dieser Blitzeinschlag ist für mich ein völliges Rätsel, denn kein Baum in der Umgebung des Hochsitzes ist in Mitleidenschaft gezogen worden“, betont Benno Pircher. <BR /><BR /> Nach dem Einschlag packte der 56-Jährige seine Sachen zusammen, schickte seinem Sohn die zuvor wegen des Blitzes nicht versendete WhatsApp-Nachricht und machte sich mit ihm auf den Heimweg. Ein Jagdkollege Pirchers konnte kaum glauben, was passiert war, und verschaffte sich deshalb noch am selben Abend selbst ein Bild vom beschädigten Hochsitz in Vellau. „Dann musste er es glauben“, blickt Benno Pircher schmunzelnd zurück. <BR /><BR />Hat der 56-Jährige nun Angst, bei Schlechtwetter in den Wald zu gehen? „Nein, so etwas kann einem überall passieren“, meint Pircher gelassen.