„Es ist gut, dass die Landesverwaltung einen Wettbewerb unter Südtiroler Architekten ausgeschrieben hat“, so Engl am Mittwoch in einer Aussendung. Damit sei fachlich fundiert darüber nachgedacht worden, welche Funktion und welche Ästhetik eine Schutzhütte haben soll und welchen veränderten Ansprüchen sie genügen muss. „Die Siegerprojekte der drei Schutzhütten bringen gut durchdachte Lösungen für sehr unterschiedliche Gegebenheiten“, ist er überzeugt.„Als vor über 100 Jahren das Schlernhaus neu errichtet wurde, diskutierte man Jahre darüber, ob es in Holz (damals üblich) oder in Stein (damals ungewöhnlich) zu bauen sei“, erinnert Engl. Man habe sich schließlich für einen Steinbau entschieden, dieser werde heute als traditionell empfunden. „Jede Tradition war irgendwann einmal eine Innovation. Also müssen Schutzhütten heutzutage den besten Nachhaltigkeitskriterien in der Materialwahl entsprechen, die neuesten Energiekonzepte verwenden und den Komfort auf das Wesentliche beschränken“, so der SMG-Direktor. Der Bau selbst sei dann nur noch das Resultat dieser Überlegungen.Schützenbund für "angepasste Architektur"Der Südtiroler Schützenbund begrüßt, dass die Landesregierung für eine Diskussion zum Erscheinungsbild neuer Schutzhütten ist. „Unserer Meinung nach schließt eine der Landschaft und vor allem unserem Kulturraum angepasste Architektur modernes Bauen und höchsten Komfort und Zweckmäßigkeit nicht aus“, erklärt Karl Kasseroller, Referent für Umwelt- und Heimatschutz im Südtiroler Schützenbund.„Wir treten für die Bewahrung traditioneller Formen ein, auch weil wir überzeugt sind, dass die Mehrheit der Bevölkerung eine genaue Vorstellung hat, wie Schutzhütten, aber auch Almen und landwirtschaftliche Nutzgebäude auszusehen haben“, so Kasseroller am Mittwoch.Die unverkennbaren Stilrichtung sei sowohl Teil des Heimatgefühls, komme aber auch den Erwartungen der Tourismusgäste entgegen.