„Haben wir das richtig verstanden? Ist Bergoglio der neue Papst?“, fragte Andrea Ferrero, Pfarrer des 2000-Seelen-Dorfes Portacomaro, das in der weltweit renommierten Weinregionen Asti liegt. Nur wenige Sekunden lang dauerte die Ratlosigkeit, dann brach der Jubel aus. „Ein Bergoglio ist Papst!“, rief Delmo Bergoglio, Cousin dritten Grades des neuen Pontifex. In der kleinen Gemeinde tragen Dutzende den Familiennamen des argentinischen Kirchenoberhaupts.Aus Portacomaro war Bergoglios Vater Mario Giuseppe Francesco 1929 nach Paraná in Argentinien ausgewandet. Dort hatten seine Onkel 1922 eine Straßenbaufirma gegründet. Bergoglios Vater arbeitete in Argentinien als Buchhalter, seine Brüder wurden Zuckerbäcker. In Paraná konnte sich die Familie hocharbeiten. In der Stadt besitzt sie noch eine Villa, die „Casa Bergoglio“ (Haus Bergoglio) genannt wird.„Ich bin sehr aufgeregt. Ich hatte auf Giorgios Wahl gehofft. Als dann die Papstwahl verkündet wurde, habe ich gedacht: 'Wahnsinn, ein Papst in unserer Familie!', erzählt Delmo Bergoglio. Er hoffe jetzt, den neuen Papst bald zu treffen. “Das wird ein einmaliges Erlebnis sein„, meint Delmo Bergoglio.Genaue Erinnerungen an Bergoglios letzten Besuch im Piemont hat Giuseppina Ravedone Martinengo, eine Cousine des Papstes. “Vor Jahren hat er mit seinem Bruder Turin besucht, der für beide ein Luxushotel in der Innenstadt gebucht hatte. Giorgio, wie wir unseren Cousin alle nennen, war jedoch damit nicht einverstanden, er meinte, man dürfe nicht so viel Geld für ein Hotelzimmer ausgeben. Er kennt den Wert der kleinen Dinge„, sagte Martinengo.Ferrero, Pfarrer von Portacomaro, kann es immer noch nicht fassen. “Ich bin sehr glücklich und bete, damit der Herr unseren neuen Papst bei der Erfüllung seiner Aufgaben unterstützt. Es wäre schön, wenn er uns hier besuchen könnte„, sagte der Priester.apa