„Jungakademiker tun sich schwer, nach dem Studium einen adäquaten Job zu finden“, beklagte Alexander Wurzer, Vorstandsmitglied der ASGB-Jugend.Auch die Verdienstmöglichkeiten seien nicht rosig: Durchschnittlich verdiene ein Jungakademiker in Italien 1078 Euro. „Kein Wunder, dass knapp 50 Prozent der Uni-Abgänger aus Norditalien auswandern wollen“, kommentierte Wurzer den Ist-Zustand.Südtirol, oft als Insel der Seligen auch in Sachen Arbeitsmarkt beschrieben, sei dabei keine Ausnahme: Die Jobaussichten, vor allem aber auch die Wohnungs- und Mietpreise vergraulten Südtirols Jungakademiker, betonte Wurzer.Atypische Verträge und steigende Arbeitslosenzahl Nicht nur die Vollbeschäftigung sei in Südtirol in Gefahr, so das Vorstandsmitglied. Jetzt schon liege die Arbeitslosenquote unter den Jugendlichen Südtirols im Alter zwischen 15 und 24 Jahren mit 6,4 Prozent deutlich über der durchschnittlichen Arbeitslosigkeit in Südtirol.Jene, die einen Job erhielten, seien meist atypisch angestellt und könnten somit auf keine Sicherheitsmechanismen zurückgreifen. Ein gesundes Verhältnis zwischen Einkommen und Lebenshaltungskosten sei nicht mehr gegeben, prangert die ASGB-Jugend an.Ausbildung muss verändertem Arbeitsmarkt Rechnung tragen Eine Forderung lautet daher: Die Ausbildung muss an den veränderten Arbeitsmarkt angepasst werden. Aber auch Jungakademiker selbst, sollten kritisch den Arbeitsmarkt beäugen und nicht „nur Modeberufe wählen“. Heute seien vor allem bei den technischen Berufen Fachkräfte gefragt, hielt Wurzer fest.Weitere ForderungenDer Forderungskatalog der ASGB-Jugend ist damit aber nicht zu Ende: Ein kritisches Auge solle auf die hohen Lebenserhaltungskosten in Südtirol geworfen werden.Auch appelliert die Jugend im ASGB Studien in Auftrag zu geben, um zu erfahren, in welchen Sektoren Arbeitskräftemangel herrsche.An einer besseren (Berufs)Information und an verbesserten Orientierungshilfen bei der Studium- und Berufswahl müsse ebenso gearbeitet werden, verlangte Wurzer.Öffentliche Verwaltung soll zum Vorbild für Privatwirtschaft werden Der Appell der ASGB-Jugend, mehr unbefristete Arbeitsverträge auszustellen, könnte aber schon durch die Monti-Arbeitsmarktreform hinfällig werden.Für die ASGB-Jugend gilt trotzdem: „Die Politik ist gefordert, ein Anreizsystem für die Wirtschaft zu finden, damit die Unternehmen unbefristete Arbeitsverträge vergeben.“Auch die öffentliche Verwaltung sei gefordert, von ihrer momentanen Personalpolitik der befristeten Arbeitsverträge abzuweichen und als Vorbild für die Privatwirtschaft zu agieren, forderte Wurzer.joi