Auch die US-Ostküste rüstet sich am Freitag für starken Schneefall. Obwohl Meteorologen von weiteren Minusgraden ausgehen, bleibt die Frage einer weißen Weihnacht vorerst unbeantwortet.Im eisigen Griff des Winterwetters kamen seit Donnerstag in Polen mindestens fünf Menschen ums Leben. In Deutschland war ein 62 Jahre alter Mann am Mittwoch tot in einer einstigen Pfadfinder-Schutzhütte in Rheinland-Pfalz gefunden worden, teilte die Polizei am Freitag mit. Auf den Straßen kam es zu Hunderten Karambolagen - allein in Hamburg zählte die Polizei rund 130 Unfälle. In Belgien stauten sich die Fahrzeuge auf einer Länge von 350 Kilometern, berichtete die Nachrichtenagentur Belga.Auf Flughäfen in Brüssel, London und Paris fielen wetterbedingt viele Flüge aus. In der französischen Hauptstadt mussten Hunderte Passagiere, die nach Hamburg, Stuttgart und anderswohin wollten, die Nacht auf dem Flughafen verbringen. Das deutsche Luftfahrtamt DGAC rief die Fluggesellschaften auf, als Vorsichtsmaßnahme ein Drittel der Flüge zu streichen. Die Hochgeschwindigkeitszüge TGV drosselten ihre Fahrt.Selbst die an heftigen Frost gewöhnten Bewohner der russischen Hauptstadt Moskau bibbern bei eisigen Temperaturen. In der Nacht zum Freitag erfror ein Mann. Damit stieg die Zahl der Kältetoten in der Metropole seit Anfang November auf 19, teilten die Behörden nach Angaben der Agentur Interfax mit. Dutzende Menschen erlitten Erfrierungen. NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen konnte wegen des harschen Frosts erst am Freitagmittag statt wie geplant am Donnerstagabend nach Brüssel zurückfliegen. In der ostrussischen Republik Tuwa sank das Thermometer auf unter minus 40 Grad.In Bulgarien war nach Medienberichten der Nordosten betroffen, mehrere Dörfer waren ohne Strom. Schnee auch in Norditalien, wo die Temperaturen auf der Marcesina in den Dolomiten unter minus 27 Grad Celsius fielen. Freude über die Kälte herrschte in deutschen Wintersportorten und bei Winzern, die ihre Eisweinlese begannen.In den USA sagen Meteorologen der US-Ostküste für die Nacht zum Samstag massive Schneefälle voraus. In Washington wurden um die 30 Zentimeter Schnee erwartet, in New York bis zu 20 Zentimeter, auf Long Island könnte es laut Vorhersagen zu einem Blizzard kommen. Im US-Fernsehsender MSNBC sprach ein Wetterkundler von den heftigsten Schneefällen um diese Jahreszeit seit einem Jahrzehnt. In Miami standen die Straßen nach heftigen Regenfällen kniehoch unter Wasser.dpa