Am Brunecker Krankenhaus rüstet sich das interdisziplinäre Team für Erfrierungen auf die kommende Wintersaison.<BR /><BR />Es sind die Tourengeher, die als erste in die frisch verschneite Natur starten. Unterwegs wird dabei gern ein Handschuh ausgezogen um den Moment mit einem schönen Foto festhalten zu können. „Genau hier lauert die Gefahr“, erklärt die Anästhesistin und Intensivmedizinerin Rosmarie Oberhammer.<BR /><BR />Am Brunecker Krankenhaus gibt es seit einigen Jahren ein interdisziplinäres Team, das sich besonders um die Behandlung von Erfrierungsopfern kümmert.<BR /><BR />Das heimtückische bei Erfrierungen ist, wie Dr. Oberhammer aufzeigt, dass sich eine Erfrierung zunächst mit Schmerzen in den den betroffenen Stellen – meist Finger, aber auch Ohren oder Nase, seltener die Beine – bemerkbar macht. „Nach einiger Zeit klingen diese Schmerzen ab und die Betroffenen wiegen sich wieder in Sicherheit. Genau das ist aber die kritische Phase. Hier ist es höchste Eisenbahn, dass z.B. die Fingerspitzen wieder in die Wärme kommen“, sagt Dr. Oberhammer.<BR /><BR />Für das Ärzteteam stellt sich dann die Lage oft so dar, dass die Patienten erst relativ spät ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, „erst dann, wenn z.B. die ersten Blasen erkennbar werden“. Damit ist bereits wertvolle Zeit für einen guten Heilungsverlauf verstrichen, betont die Ärztin.<BR /><BR />Nicht immer muss ein Kälteschaden medizinisch bereits eine Erfrierung sein. „Ein Kältetrauma kann dazu führen, dass eine Person überempfindlich für Temperaturschwankungen wird. Diesen Personen kann inzwischen mit relativ wenig Aufwand geholfen werden“.<BR /><BR />Kommt ein Patient nicht umhin, sich wegen einer Erfrierung im Krankenhaus behandeln zu lassen, wird er in Bruneck von einem Team von Ärzten unterschiedlicher Bereiche betreut.<BR /><BR />„Die Behandlung von Erfrierungsopfern ist vor allem für die Pflege ein großer Aufwand“, erklärt Dr. Oberhammer. Der Grund, weshalb sich jemand eine Erfrierung zugezogen hat, spielt dabei eine große Rolle. „Es ist unterschiedlich, ob sich jemand beruflich auch an einem sehr kalten Tag im Freien aufhalten muss, ob es ein Freizeitsportler, z.B. beim Eisklettern war, oder ein Alpinist, zurück von einer Tour im hochalpinen Gelände“, zeigt die Ärztin auf. Absolut nicht unterschätzt werden dürfe auch der Einfluss von Alkohol. Alkohol verändere oft die Wahrnehmung, unterstreicht Dr. Oberhammer.<BR /><BR />Die Auswirkungen einer Erfrierung können schwer wiegend für die Patienten sein. Gerade deshalb liegt dem Ärzteteam am Krankenhaus die Vorbeugung sehr am Herzen. <BR /><BR />„Fäustlinge sind besser als Fingerhandschuhe; fettige Cremen auf der Haut begünstigen Erfrierungen; Alkohol und alle Substanzen, die das Bewusstsein beeinträchtigen vermeiden; ausreichend essen und trinken und bei einer gemeinsamen Tour ein Auge auf die Kollegen werfen, ob sich die Haut verändert und wenn es wirklich kalt und windig ist, auch einmal umkehren“, sind enige der Tipps, die die Ärztin geben kann.<BR /><BR />Sollte eine Erfrierung passieren, so sollte so früh als möglich an eine medizinische Abklärung gedacht werden. <BR />