Ersten Informationen zufolge wurde eine 47 Jahre alte Frau kurz nach 1 Uhr in ihrer Wohnung vom Hund ihres Sohnes, einem American Pitbull, angegriffen. Dabei erlitt sie Riss- bzw. Bisswunden am Unterarm. Noch bevor die Einsatzkräfte am Unfallort eintrafen, gelang es der Frau, vor dem Tier ins Treppenhaus zu flüchten. Ihre Kinder brachten sich auf dem Balkon in Sicherheit.Die mittelschwer verletzte 47-Jährige wurde schließlich vom Notarzt des Weißen Kreuzes Bozen erstversorgt und dann ins Krankenhaus von Bozen gebracht. Mittlerweile im Tierheim in der SillDie Bozner Berufsfeuerwehr und die Carabinieri Bozen kümmerten sich um den Hund. Mittlerweile befindet er sich im Tierheim in der Sill. „Er ist immer noch sehr aufgebracht und steht unter Beobachtung", sagte eine Verantwortliche des Tierheimes gegenüber Südtirol Online. Warum der American Pitbull die Boznerin angegriffen hat, ist vorerst nicht bekannt. Sofort eingeschläfert werde der Hund nicht, betonte Paolo Zambotto, Amtsdirektor des Landestierärztlichen Dienstes auf Nachfrage von Südtirol Online. „Er wird unter Quarantäne gehalten"„Der American Pitbull wird nun zehn Tage unter Quarantäne gehalten. Das sieht eine Ministerialverordnung vom März 2009 vor. In dieser Phase muss abgeklärt werden, ob der Hund möglicherweise an Tollwut leidet", so Zambotto. Allerdings: Der letzte Fall von Tollwut in Südtirol liege bereits 16 Jahre zurück. „Die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Hund Tollwut hat, ist damit sehr gering. Es sei denn, die Familie hat sich in einer Region oder in einem anderen Land aufgehalten, in der bzw. in dem die Tollwut noch verbreitet ist ", unterstrich Zambotto. „Wir müssen eine Diagnose vornehmen" Was den Hund zur Attacke veranlasst haben könnte, müsse deshalb erst abgeklärt werden. „Je reinrassiger ein Hund ist, umso verhaltensauffälliger benimmt er sich oft. Bei dieser Art von Hunden reicht manchmal ein schiefer Blick, um sie aufzubringen", so der Amtsdirektor. Nach der Quarantäne-Zeit werde versucht eine Diagnose zu stellen. „Einerseits wird das Verhalten des Hundes innerhalb dieser zehn Tage genauestens beobachtet, andererseits wird in Gesprächen mit den Hundebesitzern versucht, herauszufinden, was den Hund zum Angriff bewogen haben könnte. Es ist dann unsere Aufgabe eine bestimmte Einstufung vorzunehmen, also festzulegen, ob der Hund ein normales, problematisches oder potenziell gefährliches Verhalten an den Tag legt", erklärte Christian Pfiffer, stellvertretender Leiter des Bereichs Tiergesundheit, Hygiene in der Tierzucht und in der Tierproduktion. Anschließend sei es der Hundebesitzer, der entscheide, was mit dem Hund passiere, so Pfiffer abschließend. Anzeige hat es wegen des Vorfalles keine gegeben.st/joi