Baumgartner wurde 1949 in Bruneck geboren. Nachdem er als Regieassistent und gelegentlich als Filmkritiker gearbeitet hatte, ging er nach Frankfurt am Main und wurde Teil des Kollektivs der „Harmonie“, einem der besten Arthouse-Kinos in Deutschland.1982 gründeten die Kinobetreiber Karl Baumgartner aus Bruneck und Reinhard Brundig in Frankfurt den Pandora Film Verleih. Der Name war dem Film „Die Büchse der Pandora“ von G. W. Pabst entlehnt. Schon mit den ersten Filmen war die Ausrichtung klar: Filme wie „Yol“ von Yilmaz Güney, „Nostalghia“ von Andrej Tarkovsky oder „Lebewohl meine Konkubine“ von Chen Kaige standen für anspruchsvolles internationales Arthouse-Kino. Und bald bildeten sich enge Arbeitsbeziehungen zu Regisseuren wie Aki Kaurismäki oder Jim Jarmusch. Mit dem „Piano“ von Jane Campion gelang auch kommerziell der Durchbruch. Das Konzept, dem Publikum ausgesuchte Meisterwerke internationaler Kinematographien zu präsentieren, ging auf. Neben der Verleihtätigkeit übernahm Pandora Film zunehmend auch Produktionsaufgaben. Aus dem reinen Lizenzgeschäft erwuchsen bald auch Koproduktionen, und mit „Underground“ von Emir Kusturica war dann der Übergang zur Produktion vollzogen. 1996 wurden die Produktionsfirmen nach Köln verlegt. 1998 wurde der Verleih in Frankfurt geschlossen. Danach lag der Schwerpunkt der Pandora Film ganz auf Produktion und Koproduktion. Die inhaltliche Ausrichtung wurde beibehalten, alle Filme erfuhren ihre Erstauswertung im Kino. Pro Jahr entstehen so bis zu sechs Filme. 2002 zeichnete die Filmförderungsanstalt die Firma als „Branchentiger“ aus. Mit der Koproduktion „Der Mann ohne Vergangenheit“ von Aki Kaurismäki wurde im selben Jahr das Verleihgeschäft wieder aufgenommen. 2003 gründete Baumgartner die Produktionsfirma „Pallas Film“, die sich auf die Herstellung osteuropäischer Filme spezialisiert hat.