Familie und Freunde des in Gröden geborenen Extrembergsteigers Karl Unterkircher hatten die Auszeichnung ins Leben gerufen, um besonderen alpinen Leistungen eine entsprechende Wertschätzung zu geben.Drei internationale Expeditionsgruppen wurden letztendlich unter den vielen Vorschlägen nominiert:Simone Moro (Italien), Denis Urubko (Kazachistan) und Cory Richards (USA), für die erste Winterbegehung des Gasherbrum II (8034 Meter; 2.02.2011).Außerdem Nicolas und Olivier Favresse (Belgien), Sean Villanueva (Belgien) und Ben Ditto (USA), für neun neue Wege auf den Big Walls von Cap Farewell auf der Süd- und Westküste Grönlands Juli und August 2010. Für dieses außergewöhnliche Unternehmen gewannen sie den Piolet d’Or 2011.Zuletzt gab es auch eine Nominierung für Marina Kopteva, Galina Chibitok und Anna Yasinskaya für die Neueröffnung der Nordwest Wand Route am Great Trango Tower (6286 Meter; 22.7. – 8.9.2011; 38 Tage in der Wand). Für dieses Unternehmen wurden sie mit dem russischen Piolet d’or 2011 ausgezeichnet.Award geht an DamentrioDie Ehrenjury mit Oswald Oelz (Jurypräsident), Silvio Mondinelli, Christoph Hainz, Ivo Rabanser und Carlo Caccia (Redakteur alpiner Zeitschriften) entschied sich am Ende für Marina Kopteva, Galina Chibitok und Anna Yasinskaya (Ukraine). Der 2. Karl Unterkircher Award wurde an das Damentrio verliehen.Die sehr hohen Leistungen aller drei Alpinisten und Seilschaften seien schwer zu vergleichen, so die Jury. Die Verleihung habe nicht den Zweck ein Unternehmen oder eine Person über die andere zu stellen, sondern den Alpinisten oder die Seilschaft „im Geiste von Karl zu ehren", hieß es. Marina Kopteva, Galina Chibitok und Anna Yasinskaya hatten 38 Tage in der fast 3000 Meter hohen Wand am „Great Trango Tower" verbracht die sich in der Nähe des K2 befand. „Andere Expeditionen waren zwar schneller als wir unterwegs, mussten aber dann aufgeben. Unser Ziel hingegen war es, den Gipfel zu erreichen, egal wie lange es dauern würde", erklärten die Alpinistinnen. „Das Schwierigste an dieser Expedition waren die zehn Tage schlechtes Wetter, die wir in der Wand hatten. Wir mussten mit Einsamkeit, Depressionen usw. kämpfen. Teilweise hatten wir drei Tage nichts zu essen. Der Zusammenhalt, die Solidarität und der Humor zwischen uns hat aber gesiegt", hieß es weiter.Die Siegerinnen konnten den zwölf Kilo schweren Award aus Dolomitgestein von Gerold Moroder und einen Geldpreis von 2000 Euro mit nach Hause nehmen. Auch die anderen Nominierten erhielten einen Award in etwas kleinerer Form und einen Geldpreis von jeweils 1500 Euro. Landesrat Florian Mussner, der immer schon ein großer Fan von Unterkircher war, hatte die Schirmherrschaft für diese Veranstaltung übernommen. Sherpas dabeiAn dem Abend waren auch zwei Sherpas, Subin und Temba, dabei. Sie hatten Karl Unterkircher persönlich gekannt. Die beiden präsentierten ihr Hilfs- und Sanitätsprojekt Sagarmatha, das in den Thulopakar umgesetzt, von der Bevölkerung aber bereits jetzt in Anspruch genommen wird. Für dieses Projekt würde man noch ausgebildete Hilfskräfte suchen bzw. finanzielle Unterstützung brauchen. Auch für Unterkircher war es früher schon ein wichtiges Anliegen, den Kindern im Tibet zu helfen. Die Sherpas verteilten an mehrere Anwesende das „Chata“ – ein traditioneller Begrüßungsschal aus weißer Seide, welcher für Glück, Wohlwollen und Mitgefühl steht.pas