Vorgeschlagen wurde Karl Werner von adlatus – Verein für Menschen mit Beeinträchtigung, unterstützt vom Südtiroler Chorverband. Damit wurde sein jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement gewürdigt.<BR /><BR />„In meiner Generation ist man im Dorf in die Ehrenamtlichkeit hineingewachsen“, blickt Karl Werner zurück. „Es war Ehre und Ehrensache zugleich in Vereinen mitzuarbeiten.“ Als Jugendlicher war er im Riffianer Sportverein aktiv, war selbst Fußballer, Bergläufer und Landstreckenläufer.<BR /><BR />Früh trat er auch dem KVW und dem SVP-Sozialausschuss bei. „Überall, wo ich mithelfen konnte, habe ich mitgeholfen“, blickt der Verdienstkreuzträger zurück. Als Karl Werner mit seiner Familie für 10 Jahre von Riffian nach Meran zog, engagierte er sich in den Vereinen der Passerstadt, sang im Kirchenchor Obermais mit und saß im Ausschuss des Fußballclubs Obermais.<BR /><BR />„Als ich wieder zurück nach Riffian gezogen bin, habe ich mir vorgenommen, mich in einem Verein zu engagieren, in den niemand will“, erinnert sich Werner, der Geschäftsführer in einem Handelsbetrieb war. Es wurde der Pfarrgemeinderat; 10 Jahre lang war er Vizepräsident, weitere 10 Jahre stand er an der Spitze. „Als Pfarrgemeinderatspräsident habe ich mir gedacht, dass es wichtig wäre, wenn die Pfarre auch politische Kontakte hätte und habe mich bei der Gemeinderatswahl aufstellen lassen“, erzählt Karl Werner. Er wurde im Jahr 2000 in den Gemeinderat gewählt und war von 2005 bis 2015 Riffianer Bürgermeister.<BR /><BR />2013 begann er, sich bei Pro Juventute für Menschen mit kognitiven Einschränkungen zu engagieren. Begonnen hatte er seinen Einsatz in diesem Bereich mit 3 anderen, um Pro Juventute vor der Auflösung zu retten. Schließlich gelang die Eingliederung als sechster Bezirk von adlatus – Verein für Menschen mit Beeinträchtigung. Karl Werner ist nach wie vor Bezirksvorsitzender von Pro Juventute, damit sitzt er auch im Landesausschuss von adlatus. „Das ist meine große Freude und ich bin adlatus sehr dankbar, dass wir weiterarbeiten können“, betont Karl Werner.<BR /><BR /><embed id="dtext86-66624059_quote" /><BR /><BR />Seine Arbeit für Pro Juventute ist ihm ein echtes Herzensanliegen. „Während des Schuljahres nehmen wir den Eltern alle 14 Tage am Sonntag ihre Kinder mit geistiger Beeinträchtigung ab, damit sie sich erholen und etwas unternehmen können“, berichtet er. „Wir chillen und spielen mit ihnen und machen Spaziergänge.“<BR /><BR />Außerdem bietet Pro Juventute eine Bergwoche und eine Woche am Gardasee, Wochenenden im Haus der Familie am Ritten und in einem barrierefreien Hotel in Masatsch/Kaltern an. „Sie sind fast wie unsere Kinder“, schildert Karl Werner auch im Namen seiner Mitstreiter. „Sie sind uns ans Herz gewachsen. Diese Dankbarkeit, die man von ihnen bekommt, und diese Zufriedenheit in ihren Augen: Das ist einfach schön.“ Auch untereinander würden sich die betreuten Menschen gut verstehen. <BR /><BR />Nach seiner Übersiedelung von Meran nach Riffian hatte Karl Werner begonnen, im Kirchenchor Riffian zu singen. 2016 wurde er zum Obmann des Bezirks Burggrafenamt/Vinschgau im Südtiroler Chorverband gewählt. Chorsänger ist Karl Werner seit 40 Jahren. In seiner Funktion als Bezirksvorsitzender des Chorverbandes betreut er 100 Chöre im Burggrafenamt und Vinschgau, hilft bei bürokratischen Hürden, organisiert Chorleiterseminare und jeden Herbst eine Sängerwanderung sowie alle 2 Jahre ein großes Konzert für 100 bis 120 Sängerinnen und Sängern.<BR /><BR />„Eigentlich war ich kaum einen Abend zu Hause“, blickt der Verdienstkreuzträger zurück. „Meine Familie musste auf viel verzichten, aber sie hatte Verständnis und Freude an meinem Engagement. Ich hatte aber auch Glück, dass ich mich in den Vereinen einbringen und viel bewegen konnte und kann, was mir große Freude bereitet. Wenn ich irgendwo helfen kann, dann helfe ich“, sagt Karl Werner.