Als einen „längst überfälligen Schritt“ bezeichnete RAS-Präsident Peter Silbernagl die neue Streaming-App bei der Vorstellung im Sitz der RAS am Freitag. <h3> Eine Ausnahme für Südtirol</h3>Rund um die Uhr kann man die Fernsehprogramme von deutschen und österreichischen TV-Sendern auf Smartphone und Tablet streamen, also in Echtzeit verfolgen. Dafür wurden Verträge mit öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten abgeschlossen.<BR /><BR />„Die Verhandlungen waren schwierig“, berichtete Landeshauptmann Arno Kompatscher. Aufgrund von Lizenzen und Verträgen dürften die Sender ihre Programme eigentlich nur in ihren Ländern ausstrahlen. „Für Südtirol machten sie eine Ausnahme“, freute er sich. „Gerade für junge Menschen, die kaum mehr über das Fernsehgerät Sendungen anschauen, ist das der Träger der Medienwirklichkeit.“ Kompatscher lud sich die App vor Ort herunter, das klappte innerhalb weniger Minuten.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1099725_image" /></div> <BR />„Die App ‚Live TV der RAS Südtirol‘ ist kostenlos. Man muss sich für die Nutzung nicht anmelden“, erklärte RAS-Generaldirektor Georg Plattner. Die App gibt mit Beschreibungen einen Überblick über den Inhalt der Fernsehprogramme. Zusätzlich sind die Webcams der RAS-Umsetzer abrufbar, auch im Zeitraffer. So kann man verfolgen, wie das Wetter derzeit am Grödner Joch oder in Hintermartell ist – oder vor wenigen Stunden war. <h3>Rückmeldungen möglich</h3>„Wir sind für Rückmeldungen aus der Bevölkerung dankbar, zumal das jetzt die erste Version der App ist“, so Plattner. Man würde an etwaigen Verbesserungen arbeiten. <BR /><BR />Ein zeitversetzter Abruf von Fernsehsendungen ist allerdings nicht möglich. Die App funktioniert auch nur in Südtirol. „Die Problematik Geoblocking, also die geografische Blockierung von bestimmten Inhalten, müssen wir ebenso weiterhin ertragen“, bedauerte Silbernagl.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1099728_image" /></div> <b>Viele Sendungen in den Mediatheken der TV-Sender können „aus rechtlichen Gründen“ nicht in Südtirol gezeigt werden. Ändert sich daran etwas mit der App?</b><BR /><KeinAbsatz></KeinAbsatz>Peter Silbernagl: Nein. In der App werden nur Live-Sendungen übertragen. Wenn die Fernsehsender die Filme selbst produzieren, haben sie die Rechte dafür. Dann können wir in der Regel die Sendungen in der Mediathek anschauen. Die Blockbuster kaufen die Sender ein. Meistens dürfen sie sie nicht außerhalb ihres Landes zeigen. <BR /><BR /><b>Das stört viele Menschen im Land...</b><BR />Silbernagl: Es benachteiligt die Sprachminderheiten. Die Mediatheken müssen europaweit zugänglich sein. Im Hintergrund stehen Privatunternehmen und Produzenten, die die Rechte verkaufen und diese Einnahmen einkalkulieren. Es gibt aber positive Signale aus Wien. Der ORF kann sich Vertragsmuster vorstellen, die Südtirolern einen unbeschränkten Zugang zur Mediathek ermöglichen würden. Das könnten Vorbilder für Verträge mit weiteren öffentlich-rechtlichen TV-Sendern sein.