Wer nicht durch darf, muss über Kardaun und der Innsbrucker Straße ins Zentrum gondeln. Mit einer geharnischten Presseaussendung verschaffte sich Kofler schon damals ordentlich Luft.<BR /><BR />Der <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/kardaun-lkw-prallt-gegen-pkw" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">schwere Unfall am Dienstag</a>, die damit einhergehende Sperre der Brennerstaatsstraße für mehrere Stunden und das gewaltige Verkehrschaos hätten laut Kofler aufgezeigt, dass es endlich ein Gesamtkonzept brauche. „Die von der Gemeinde angedachte Sperre der Rentschner Straße hat darin aber nichts zu suchen“, meinte Kofler, der auch Präsident der Bezirksgemeinschaf Salten-Schlern ist. Wenn Bozen diesen Schritt setze, dann werde die Gemeinde Karneid ihr Teilstück ebenfalls blockieren, drohte er. „Wir sind es gewohnt, dass Bozen mit den Nachbargemeinden nicht spricht“, sagte Kofler gestern Vormittag, „eine Lösung kann es aber nur geben, wenn alle Gemeinden in deren Umfeld eingebunden sind.“ <h3> Angedachte Sperre ist Vergangenheit</h3>Im Laufe des Vormittags kam dann Bewegung in die Sache: Bürgermeister Renzo Caramaschi lud zur Videokonferenz. Vertreter der Gemeinden Terlan, Pfatten, Karneid, Ritten und Jenesien nahmen schlussendlich teil. Das Ergebnis: Die angedachte Sperre ist Vergangenheit. „Endlich haben es die Bozner verstanden“, meinte Kofler in einer ersten Reaktion. Bei der Aussprache mit dabei war auch Vizebürgermeister Luis Walcher. Er und Stadträtin Johanna Ramoser haben sich von Anbeginn um einen Kompromiss bemüht, der anlässlich einer gemeindeinternen Aussprache gefunden werden konnte. Auch dieser Mittelweg ist seit gestern wieder vom Tisch.<BR /><BR />Beschlossen wurde: Im August steigt ein Versuchsballon. „Die Sperre ab der Kreuzung auf den Ritten wurde fallen gelassen“, erklärte Walcher im Anschluss an die Sitzung. Nunmehr gilt der Kreisverkehr bei der Rittner Straße nahe der Talstation der Umlaufbahn als eine Art Limes. „Sind alle Parkplätze in den Garagen Waltherplatz, Laurin, Lauben-Parking und Mondschein zu 90 Prozent belegt, werden die Nichtanrainer zum sogenannten Sibirien-Parkplatz am Bozner Boden umgeleitet. Von dort gibt es dann einen Zubringerdienst ins Zentrum“, berichtete Walcher. Er zeigte sich mit dem Ausgang der Aussprache zufrieden und lobte auch Bürgermeister Caramaschi, der schlussendlich erkannt hatte, dass man nichts übers Knie brechen kann. „ Mit Hausverstand und gutem Willen lassen sich Probleme aus der Welt schaffen“, meinte Walcher. <h3> „Wir müssen Werbetrommel für Öffis rühren“</h3>Die nunmehr beschlossene Regelung ist nicht das Ende der Fahnenstange. „Wir müssen die Werbetrommel für die öffentlichen Verkehrsmittel rühren“, meinte Walcher. Ist die Pilotphase beendet, werde man sich das Ergebnis ansehen. <BR /><BR />Zum Thema zu Wort gemeldet hatte sich auch die Handelskammer. In einem Schreiben an die Gemeinde spricht sich Präsident Michl Ebner klar gegen das Vorhaben aus. Eine Stadt müsse für alle erreichbar bleiben. Für Personen, die hier wohnen und arbeiten, ebenso für die Unternehmen. „Eine Sperre kann nicht die Lösung sein. Es braucht eine schnelle, wirtschaftliche und praktische Alternative“, meinte Präsident Ebner.