„Die Daten sprechen eine klare Sprache“, sagt die Bozner Schulstadträtin Johanna Ramoser und fordert Elterngespräche bereits im Zuge der Kindergarteneinschreibungen. <BR /><BR />Derzeit läuft alles anonym ab: Die Eltern schreiben ihren Sprössling über ein Online-Formular in den Wunschkindergarten ein. Dort müssen zwar die Sprachkenntnisse angegeben werden, ob diese der Wahrheit entsprechen, prüft jedoch niemand. <BR /><BR />Dass dieses Schlupfloch immer noch viele nutzen, beweisen die jüngsten Einschreibedaten, die nun für den Kindergarten und für die Grundschule vorliegen. Was die Drei- bis Sechsjährigen, also den Kindergarten, betrifft, liegen für das Schuljahr 2024/25 genau 2513 Einschreibegesuche vor. 59 mehr als im laufenden Schuljahr. „30 Kinder mehr wurden in die deutschsprachigen Einrichtungen eingeschrieben, 29 mehr in die italienischen“, berichtet Ramoser. Genau dieses Verhältnis zeige das Problem, denn in Bozen gebe es, laut Sprachgruppenzählung, fast 74 Prozent Italiener. <BR /><BR /><embed id="dtext86-63372400_quote" /><BR /><BR />„Wir stehen also weiterhin vor der Tatsache, dass viele Italiener in die deutschen Einrichtungen wollen“, sagt Ramoser. Hinzu komme das Sprachproblem, das Ausländerkinder häufig mitbringen. „In Vierteln, wie etwa Don Bosco oder dem Zentrum, gibt es Kindergartengruppen, in denen kein einziges Kind gut Deutsch spricht“, weiß Ramoser von der Situation vor Ort. <BR /><BR />Auch deshalb der jüngst erneuerte Hilferuf in Richtung Landesregierung. Die paritätische Kommission, die Sprachkenntnisse in den Grundschulen prüfen könne, müsse endlich eingesetzt werden. Derzeit seien noch nicht einmal die Mitglieder namhaft gemacht worden. <h3> „Unerfreuliche Rückmeldungen“</h3>Und Ramoser geht einen Schritt weiter: „Die paritätische Kommission kann durchaus auch auf Kindergartenebene eingesetzt werden.“ Vor der Einschreibung könnten Elterngespräche Auskunft geben, ob die Deutschkenntnisse der Kinder für den Besuch der deutschsprachigen Einrichtungen ausreichen. „Wir werden uns sobald als möglich mit den zuständigen politischen Vertretern treffen, um das Thema zu besprechen“, sagt Ramoser. <BR /><BR />Was die Grundschulen angeht liegen die Daten nun übrigens auch vor: In die ersten Klassen wurde 920 Schüler eingeschrieben, 608 in den italienischen, 312 in den deutschen Einrichtungen. Hier ist das Sprachgruppenverhältnis zwar nicht mehr so stark unausgeglichen, aber, so weiß Ramoser, „sind die Rückmeldungen von den deutschen Grundschuldirektoren weiterhin unerfreulich.“ Das Problem mit der mangelnden Sprachkenntnis in den deutschen Grundschulen bestehe nach wie vor. <BR />