PD-Stadtrat Fattor ist bekannt dafür, sich kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Seit Wochen schert er immer wieder aus und propagiert Lösungen, die dem Koalitionsabkommen diametral entgegen stehen. Eines der heißen Eisen ist der Wohnbedarf für den es, geht es nach Fattor, unbedingt auch neue Expansionsflächen ins Grün brauche.<BR /><BR />Das jedoch ist im – auch vom PD unterzeichneten – Koalitionsabkommen nicht vorgesehen, im Gegenteil, dort ist seit jeher von der Schonung des landwirtschaftlichen Grüns die Rede und von der Nutzung von bereits bebauten Flächen. <BR /><BR />„In etwa einem Jahr wird in Bozen gewählt, wir werden jetzt weiterarbeiten und uns an das Koalitionsprogramm halten“, betont Bürgermeister Renzo Caramaschi, der Fattor, gemeinsam mit Vizebürgermeister Stephan Konder, am Montag zu einem Gespräch gebeten hat. „Es geht aber nicht nur um einzelne Vorhaben, die Fattor hat, sondern vor allem um seine negativen Aussagen, die er öffentlich tätigt“, spielt Caramaschi darauf an, dass Fattor die Mobilitätssituation in Bozen selber als gescheitert und nicht mehr zu retten bezeichnet hatte. „Bleiben wir positiv, diese dramatisierenden Aussagen bringen nichts. Die Landesverwaltung wird in Bozen 250 Millionen Euro in diverse Projekte investieren“, erinnert Caramaschi an den Hörtenberg-Tunnel, die Unterführung bei der Romstraße und einige weitere Vorhaben.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1039320_image" /></div> <BR /><BR />Zwar habe es von Fattors Seite kein „mea culpa“ gegeben, doch sei die Botschaft bei Fattor angekommen, glaubt Caramaschi. „Wie lange die Ruhe anhält weiß ich nicht, denn so ein Verhalten ist auch Charaktersache.“<BR /><BR />Auch Vizebürgermeister und Urbanistikstadtrat Stephan Konder betont, dass sich Fattor in erster Linie auf seine Agenden konzentrieren solle. „Was den Wohnbau angeht, wird das Stadtentwicklungskonzept die Basis darstellen“, schildert Konder. Dieses werde konkrete Daten und Fakten zutage fördern, an denen man sich orientieren könne. „Alles andere ist nicht seriös“, verweist Konder auf Studien und Unterlagen, mit denen Fattor seit Monaten versuche, Stimmung zu machen. <BR /><BR />Politisch „tut sich der PD mit solchen Aktionen selber weh“, glaubt Konder. Die Mehrheit habe 2023 und dann wieder 2024 ganz klar und einstimmig bestätigt, dass auf Basis des Gemeindeentwicklungsprogramms gearbeitet werden müsse. „Wenn Fattor nun eine Straße parallel zur Reschenstraße anstrebt, dann ist das nicht diskutabel und dient wiederum nur dem Zweck, in dieser Zone neue Wohnbauexpansionsflächen einzufügen“, schließt Konder. Fattor war gestern für keine Stellungnahme zu erreichen.