Manfred Mussner, Leiter der italienischen Luftfahrtbehörde ENAC am Flughafen Bozen, gibt Entwarnung: „Natürlich ist der Flugverkehr und auch jener von Hubschraubern genau reglementiert.“ So unterliegen sämtliche Starts und Landungen einer grundsätzlichen Meldepflicht an die Luftfahrtbehörde. Eine Landtagsanfrage an das Mobilitätsressort zeigt jedoch, dass dies für die Radarkontrolle keine unmittelbare Rolle spielen dürfte. Der Luftraum über Südtirol unterliegt einer flächendeckenden zivilen Radarüberwachung nämlich erst ab der Flughöhe, auf der der Instrumentalflug (IFR) obligatorisch und somit Sichtflug verboten ist. Die Reglementierung liegt damit deutlich über jener Höhe, in der Hubschrauber-Rundflüge stattfinden.<h3> Höheres Überwachungspotenzial in der Luft</h3>Grundsätzlich sei laut Mussner ebenfalls anzumerken, dass es in der Luftfahrt ohnehin deutlich schwieriger sei, unerlaubte oder nicht gesetzmäßige Handlungen durchzuführen. Grund dafür ist das weit höhere Überwachungspotenzial als beispielsweise im Straßenverkehr. „Auch ist die Professionalität von Piloten in den meisten Fällen sehr hoch“, erklärt Mussner und führt weiter aus: „Man kann somit davon ausgehen, dass es grundsätzlich sehr wenige Flüge, beziehungsweise Starts oder Landungen gibt, die gegen geltendes Luftfahrtrecht verstoßen.“ Ein Hubschrauberrundflug gelte demnach als genauso legal wie eine Autofahrt, solange keine weiteren Bestimmungen verletzt werden. Politische Diskussionen hätten jedoch den Eindruck entstehen lassen, Hubschrauberflüge seien generell verboten. „Das ist natürlich nicht der Fall“, stellt der ENAC-Chef klar.<h3> Sieben Strafen seit 2021</h3> Für die praktische Kontrolle der Hubschrauberflüge sind laut Artikel 3 des Landesgesetzes 15/1997 verschiedene behördliche Organe zuständig: Stadt- und Ortspolizei, das Forstkorps sowie staatliche Polizeiorgane. In Naturschutzgebieten wie Naturparks oder Biotopen übernehmen die Landesämter für Naturparks und Landschaftsökologie diese Aufgabe. Die Ausstellung von Verwaltungsstrafen obliegt dem Direktor der Landesabteilung Mobilität. Wie der Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider auf die Landtagsanfrage antwortete, seien auf diese Weise seit 2021 insgesamt sieben Strafen verhängt worden.