Klimaschutz: Sollte die Diözese aufs Pilgern mit Flugzeug verzichten? - Chronik

Seit 2015 leitet der Priester und frühere Bischofssekretär Thomas Stürz das Pilgerbüro der Diözese. Die vergangenen 2 Jahre der Pandemie brachten auch in diesem Bereich einen Einschnitt, der manches verändert hat, sagt Stürz. Die 2 Jahre der Pandemie haben die Reisebranche hart getroffen: Wie war es für das Pilgerbüro? Thomas Stürz: Das Jahr 2020 war besonders hart. Mitte März mussten wir unsere Tätigkeit einstellen und konnten erst 2021 wieder Wallfahrten unternehmen. Allerdings waren unsere Kundinnen und Kunden sehr vorsichtig und haben oft zu lange gewartet, sodass wir immer wieder Reisen wegen zu geringer Teilnehmerzahl absagen mussten. Dieses Verhalten war auch noch im Jahr 2022 zu beobachten. Wir haben unsere Wallfahrten und Reisen in dieser Zeit auch auf digitalen Wege &bdquo;durchgeführt“, d. h. sie waren entweder per E-Mail für bereits Angemeldete oder via facebook für alle Interessierten zu erreichen. Was ist nach dieser Zwangspause anders? Stürz: Wir beobachten, dass die Menschen zumindest 2021 und 2022 sehr vorsichtig geblieben sind. Jetzt aber besteht wieder große Bereitschaft, auch in Gruppen unterwegs zu sein. Die Größe der Gruppen wird vermutlich kleiner sein als vor der Pandemie. Auf dem Programm 2023 stehen Zielen, die nicht gerade als Pilgerziele bekannt sind, etwa Ostschweiz, Sardinien, die Heimat der Etrusker, Mexiko und Jordanien. Was ist dabei Pilgerfahrt? Stürz: Pilgern heißt immer auch verbunden durch den gemeinsamen Glauben, durch das Gebet und gemeinsame Gottesdienste unterwegs zu sein. In der Schweiz besuchen wir bedeutende Orte wie z. B. die Wirkungsstätten des Bruder Klaus von der Flüe oder Kloster Einsiedeln. Sardinien ist interessant wegen seiner Kirchengeschichte und die Verbindung zum byzantinischen Raum, also für die Zeit vor der Spaltung in eine westliche und östliche Kirche und wir berücksichtigen auf der Reise auch einen lokalen Marienwallfahrtsort, der für die Insel von großer Bedeutung ist. In die Heimat der Etrusker fällt etwa Viterbo, die Stadt der Päpste, wo im 13. Jh. immerhin 8 Päpste residiert haben. Zudem gibt es in der Gegend auch verschiedene interessante Kirchenbauten, die neben der Geschichte der Etrusker Teil der Wallfahrt sind. In Mexiko steht natürlich Guadalupe, einer der größten Wallfahrtsorte der Welt, im Zentrum. Bei Jordanien sind es zahlreiche alttestamentliche Stätten, die von großer Bedeutung sind. Die Diözese engagiert sich mittlerweile auch für den Klimaschutz: Könnte das Pilgerbüro da nicht auf Flugreisen verzichten? Stürz: Wir sind selbstverständlich auch um den Klimaschutz bemüht. Ein kleiner Schritt als Ausgleichsmaßnahme ist, dass das Pilgerbüro keine Charterflüge mehr bucht, denn das waren Flüge, die ausschließlich für uns durchgeführt wurden; es werden nur mehr Linienflüge benützt. Das bedeutet also nicht ein Mehr an Flügen, sondern bestehende Flüge werden von uns in Anspruch genommen. Ganz auf Flugreisen können wir nicht verzichten, weil dadurch wichtige Wallfahrtsziele wie etwa das Heilige Land oder auch Fatima und Lourdes nicht mehr ins Programm genommen werden könnten. Ein besonderer Punkt ist die Rom-Wallfahrt vom 2. bis 5. Oktober zum Jubiläum der Heiligsprechung von P. Freinademetz: Was erwartet die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dabei? Stürz: Bei dieser Wallfahrt mit Bischof Ivo Muser steht die Heiligsprechung des großen Chinamissionars P. Josef Freinademetz noch einmal im Mittelpunkt. Dazu werden in verschiedenen Basiliken in Rom Gottesdienste gefeiert und es ist auch die Teilnehme an der Generalaudienz des Papstes geplant. INFOS Das vollständige Programm des Pilgerbüros gibt es unter www.bz-bx.net/pilgerbuero . Anfragen und Anmeldungen sind möglich beim Pilgerbüro der Diözese Bozen-Brixen, 39100 Bozen, Domplatz 2. Tel. 0471/30 62 22; E-Mail: pilgerbuero@bz-bx.net facebook.com/groups/pilgerbuero.pellegrinaggi