Der Klimawandel hat Auswirkungen auf die Masse der Sedimente bzw. das Geschiebe, welches vom Berg über die Bäche zu Tal gespült wird. Es ist von Tausenden Kubikmetern die Rede, welche z. B. zusätzlich in die Prader Sand gelangen. Hier ist Vorsorge wichtig, damit es nicht zu Überschwemmungen kommt.<BR /><BR />Bei der Jahresversammlung der Umweltschutzgruppe Vinschgau ließen Aussagen von Hanspeter Staffler aufhorchen. Er wies auf die Auswirkungen der Klimaerwärmung hin, welche eine massive Zunahme der Geschiebemengen aus dem Ortlergebiet mit sich brächten. <BR /><BR />Die Mitglieder der Umweltschutzgruppe (USG) Vinschgau schauen auf die Natur und sie melden sich auch dann zu Wort, wenn es nicht jedem gefällt – das wurde im Rahmen der Vollversammlung im Malser Bistro Vinterra einmal mehr klar. Im Vorjahr wurde man z. B. aktiv, was Erschließungspläne der Unteren Flimalm in Martell betrifft oder die Sanierung einer illegalen Auwaldrodung in der Gemeinde Prad. <BR /><BR />In diesem Sinne wird auch auf die Prader Sand ein wachsames Auge geworfen. Sie habe seit jeher auch im Fokus von wirtschaftlichen Nutzungsinteressen gestanden, sei aber ein sehr wichtiges Schutzgebiet. Daher sei man hellhörig geworden, als von Baggerarbeiten berichtet wurde, wobei solche aber auch „nur“ Teil amtlicher Managementpläne sein können. Es gehe darum, Platz zu schaffen für das Sediment, welches von der Ortlergegend über den Trafoier Bach und Suldenbach in Richtung Tal geschwemmt werde. <BR /><BR />Darüber konnte einer der Ehrengäste Genaueres berichten, nämlich Hanspeter Staffler, der Geschäftsführer des Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz.<h3> Millionen von Kubikmetern „kommen runter“</h3>2000 sei man noch von einer Jahresfracht bzw. -menge an Sediment von 8000 Kubikmetern ausgegangen. Nun sei man bereits bei einem Mehrfachen davon, nämlich bei rund 50.000 Kubikmetern Geschiebemenge. Das sei aber noch längst nicht das Ende der Fahnenstange, denn die Tendenz an Sedimentverfrachtung gehe in Richtung 100.000 Kubikmeter jährlich. „Das ist ein klares Signal dafür, was der Klimawandel bringt“, fasste Hanspeter Staffler zusammen. <BR /><BR />Zusätzlich sei es so, dass insgesamt Millionen an Kubikmetern Schotter am Berg freigelegt würden – und diese „kommen runter“, wie sich der Geschäftsführer ausdrückte. Für diese großen Mengen muss Platz geschaffen werden, damit es nicht zur Aufstauungen und Überflutungen kommt. Darauf hatte der Prader Bürgermeister Rafael Alber im Gemeinderat zuvor ebenfalls schon hingewiesen. Am Verlauf des Suldenbaches werde ausgebaggert, um die gestiegenen Mengen an Sediment bzw. Geschiebe schlucken zu können.