„Wir sind nicht nur hierzulande wohl einzigartig geblieben, meines Wissens gibt es auch außerhalb unserer Grenzen kaum ein Geschäft, das mit seinem breiten und tiefen Sortiment ausgestattet ist, wie das unsere“, schwärmt Wolfgang Sauer. Nicht von ungefähr kommen deshalb auch Kunden aus ganz Europa zu ihm, wenn sie etwas Besonderes suchen. Vor allem sind es die Knöpfe, die zu Tausenden in jeglicher Größe, Form und Material vorhanden sind. <h3> Nicht zu beschaffen? „Gibts nicht!“</h3>„Und sollten wir wirklich einmal etwas Außergewöhnliches nicht lagernd haben, so habe ich gute Verbindungen weltweit, um mir das gewünschte Stück zu beschaffen“, sagt Sauer nicht ohne Stolz. Einige seiner Lieferanten, meist kleinere Betriebe mit intensiver handwerklicher Tätigkeit, sitzen in Indien, Nordafrika, sogar von Japan werden Artikel bezogen.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="951937_image" /></div> <BR />In seinem Geschäft findet man, neben den Knöpfen vor allem auch Borten, Kordeln, Litzen, Socken, um nur einen Teil des Sortimentes aufzuzählen. „Es gibt auch vegane Knöpfe, die man zur Not sogar verspeisen könnte“, meint schmunzelnd Sauer. Für ihn ist wichtig, dass das Warenangebot nicht nur gesehen, sondern auch angegriffen, gefühlt werden kann. „Zu uns kommen immer wieder Kunden, die in einem Geschäft in unserer Nähe soeben einen Anzug oder ein Sakko erworben haben, was ich anhand der noch angehefteten Etikette feststellen kann. Und sie möchten dann sämtliche Knöpfe austauschen, da sie ihnen aus irgendeinem Grund nicht zusagen. Da sind sie bei uns an der richtigen Stelle, die Auswahl ist ja riesengroß.“ <h3> Das größte Juwel? „Meine Mitarbeiterinnen“</h3>Auf die Frage, was sein Herzstück, sein wertvollstes oder seltenstes „Juwel“ in seinem Geschäft wohl ist, antwortet Sauer ohne zu zögern: „Das sind meine 3 Mitarbeiterinnen, denn das Wichtigste bei uns ist die Beratung der Kunden. Ich schätze, dass von deren gesamten Arbeitszeit rund drei Viertel für eine kompetente und eingehende Beratung aufgewendet werden.“ Das wüssten die zahlreichen Kunden, die auch von weiter Ferne kämen und sein Geschäft aufsuchen zu schätzen. Als Beispiel nennt er einen Pariser Künstler und einen Trachtenverein aus Bergamo, die immer wieder vorbeischauten und irgendetwas Extravagantes mitnähmen. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="951940_image" /></div> <BR />Wolfgang Sauer spricht aber nicht nur begeistert über seine tägliche Arbeit, er ist vor allem der kreative Kopf, dem immer wieder etwas Neues einfällt. So gestaltet er die Auslage seines Geschäftes in einem persönlichen Stil, hält stets nach besonderen Stücken Ausschau und greift neue Ideen, auch zusammen mit seinen Mitarbeiterinnen, auf. „Wir haben die vergangenen 150 Jahre, mit Höhen und Tiefen, überstanden, möchten so weitermachen und sind aufgrund unserer Kompetenz, Beratungsqualität und Produktvielfalt überzeugt, auch die kommenden 150 Jahre gut zu meistern“, zeigt sich Sauer zuversichtlich. Übrigens, die Feier zum 150. Bestandsjubiläum findet am Mittwoch, 18. Oktober, um 17 Uhr statt. <h3> Therese Gasser machte 1873 den Anfang</h3> Gegründet wurde das Geschäft schon vor mehr als 150 Jahren, denn Therese Gasser hatte es im Jahr 1873 im Alter von 23 Jahren von ihrer Tante Zenz Öttl übertragen bekommen. Die beiden Schwestern Kreszenz und Anna Kaufmann waren ihre ersten Mitarbeiterinnen, sie blieben praktisch ein Leben lang im Geschäft und traten 1912 die Nachfolge von Therese Gasser an. 60 Jahre später, 1972, war es dann die Nichte von Anna Kaufmann, Gertraud Sauer, welche das Geschäft übernahm und bis zu ihrem 90. Lebensjahr – 2011 – führte. Dann folgte mit Sohn Wolfgang der erste männliche Inhaber, als Verkäuferinnen sind aber nach wie vor stets Frauen beratend im Geschäft tätig. <BR /><BR /><BR /><BR />