Dutzende Prominente waren vom Fotografen zusammen mit elf mutmaßlichen Komplizen erpresst worden. Corona hatte Sportler, Politiker und TV-Sternchen des Landes gedroht, unliebsame Fotos von ihnen zu veröffentlichen, falls sie ihn nicht bezahlten. Der Paparazzi-Skandal war 2007 aufgeflogen.Zu den Opfern Coronas zählten unter anderem Fußballstar David Trezeguet, der bei einer Vernehmung durch den Staatsanwalt Henry John Woodcock zugegeben hatte, 20.000 Euro für 20 kompromittierenden Fotos mit einem Model bezahlt zu haben.Erpresst wurde auch der Ex-Stürmer von Torino Calcio, Francesco Coco. Dieser berappte 6.000 Euro für Fotos, die ihn mit einer Frau vor einer Mailänder Diskothek zeigen. Corona hätte gedroht, die Bilder so zu manipulieren, dass die Frau als ein Transvestit dargestellt hätte werden können. Der Motorrad-Star Marco Melandri wurde von Corona unter Druck gesetzt, nachdem er von den Paparazzi mit dem Pornostar Brigitta Bulgari geblitzt worden war. Corona verlangte vom Pilot 10.000 Euro, um die Fotos an Magazinen nicht weiter zu verkaufen. Melandri weigerte sich jedoch, in die Tasche zu greifen.Der zuständige Ermittlungsrichter sprach von einem „kriminellen System“, das auf Erpressung und Ausbeutung basierte. Der 35-jährige Corona hatte stets seine Unschuld beteuert. Es sei üblich gewesen, in kompromittierenden Situationen abgeblitzten VIPs den Kauf von Bildern anzubieten. Das könne nicht als Erpressung betrachtet werden, meinte Corona, der Einspruch gegen das Urteil einreichen will.apa