Sandra Carla Bianchi war am frühen Morgen mit ihrem 60-jährigen Begleiter von der Forni-Hütte auf dem Gemeindegebiet von Santa Caterina Valfurva (Provinz Sondrio) aufgebrochen. Ihr Ziel war der Gipfel der Königsspitze auf 3851 Metern Meereshöhe. Die Pizzini-Hütte auf rund 2700 Metern Meereshöhe – der übliche Ausgangspunkt für derartige Touren – ist derzeit noch nicht geöffnet. Die beiden Bergsteiger waren ihrem Ziel, dem Gipfel der Königsspitze, schon sehr nahe, als sich kurz vor 8 Uhr morgens das Unglück ereignete.<BR /><BR />Knapp unterhalb des Suldengrats auf 3800 Metern Meereshöhe beschlossen sie, die letzten 50 Höhenmeter bis zum Gipfel nicht als Zweierseilschaft zu bewältigen. Sie hatten das Seil gerade gelöst, als Sandra Carla Bianchi aus bisher ungeklärter Ursache den Halt verlor. Die junge Frau stürzte die felsdurchsetzte Rinne ab, die die Bezeichnung „Canale pale rosse“ trägt und über 600 Höhenmeter steil abfällt. <BR /><BR />Ihr Begleiter setzte den Notruf ab. Die Bergrettung Sulden und der Notarzthubschrauber Pelikan 3 eilten zum Unfallort. Doch für die Frau kam jede Hilfe zu spät. Die 25-Jährige war auf der Stelle tot. <BR /><BR /> Die Leiche der Frau wurde nach Sulden geflogen und anschließend in die Leichenkapelle nach Schlanders gebracht. Ihr Begleiter wurde auf eigenen Wunsch zur Forni-Hütte zurückgebracht.<BR /><BR />Dies war das dritte Menschenleben, das die Königsspitze innerhalb von wenigen Wochen forderte. <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/koenigsspitze-2-menschen-sterben-unter-lawine" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Am 19. Mai waren Fernando Bergamelli (55) und Oscar Cavagnis (47) aus der Gegend von Bergamo auf rund 3700 Meter Meereshöhe von einer Lawine mitgerissen und verschüttet worden.</a>