Damit eine Medizinhochschule in Bozen eingerichtet werden kann, hat das Land die Zusammenarbeit mit der Uni Florenz gesucht. Man sei allerdings auch auf die Zustimmung Roms angewiesen – und die lasse auf sich warten, hieß es am vergangenen Montag.Ende Jänner habe das Ja nämlich eintreffen sollen. Nun tue man gut daran, vor Anfang März kein definitives Zeichen aus Rom zu erwarten.„Die Zeit für eine seriöse Vorbereitung, um etwa im Wintersemester 2013/14 mit der Ausbildung beginnen zu können, ist leider nicht mehr gegeben", so Sanitätsdirektor Oswald Mayr (STOL hat berichtet).Bozen hadert mit Rom, Innsbruck hat andere SorgenWährend die römische Verzögerung den Verantwortlichen hierzulande also Bauchschmerzen bereitet, sieht es auf der anderen Seite des Brenners ähnlich aus.Denn das Projekt Medical School für Nordtirol scheint vorerst gestorben – zumindest laut der Interpretation des „Südtiroler Freundeskreis für die Uni Innsbruck“.Dies berichtet die Tiroler Tageszeitung „TT“ am Freitag.„Innsbruck wird ausgebootet“Der Freundeskreis habe kürzlich in einem offenen Brief an Florian Zerzer – Direktor des Theiner-Ressorts Familie, Gesundheit und Soziales – festgestellt, dass man sich mit dem Vorhaben Medical School zu stark an Florenz orientiere.Florenz habe die Federführung inne und Innsbruck werde ausgebootet, meint die Vereinigung.Und auch der Rektor der Medizinischen Universität in Innsbruck, Herbert Lochs, gab der „TT“ gegenüber zu verstehen, dass man den Kollegen in Bozen bereits ein Konzept übermittelt habe, wie die Medical School umgesetzt werden könne.Doch seit anderthalb Jahren schon habe man nichts mehr aus Bozen gehört.Zerzer: „Nie von Federführung Innsbrucks gesprochen“Florian Zerzer weist die Vorwürfe in der „TT“ zurück: Erstens, brauche man die Zusammenarbeit mit einer italienischen Universität – aus juristischen Gründen.Und zweitens, habe man in Bezug auf die Rolle von Innsbruck immer von einer Kooperation auf Augenhöhe gesprochen, niemals jedoch von einer Federführung der Tiroler Landeshauptstadt.Andere Fragen, beispielsweise jene zur Eröffnung der Medical School, könne Zerzer nicht beantworten. Zu viele Fragen seien unbeantwortet, meinte Zerzer gegenüber der „TT“.Darunter wohl auch jene, ob Rom nun tatsächlich bis zum 3. März seine Zustimmung zur Medical School gibt.Die Verzögerungen seien sicher nicht förderlich, meinte Zerzer am Montag. Doch böten sie auch die Chance, das Projekt der Öffentlichkeit besser zu vermitteln.Der Bedarf an Vermittlung scheint gegeben.pg