Moser, der von den Rechtsanwälten Nicola Nettis und Alberto Valenti vertreten wird, räumte in einer langen Einvernahme im Bozner Gefängnis vor Richterin Silvia Monaco und Staatsanwalt Axel Bisignano ein, dem Ex-Mann seiner Lebensgefährtin Paola Giacosa (35) 12.000 Euro geliehen zu haben. Und dieser habe ihm aus freien Stücken vorgeschlagen, monatlich 30 Prozent Zinsen zu zahlen. Was das Wohnbauinstitut angehe, so habe er sich gezwungen gesehen, „Kompromisse“ einzugehen, um Arbeiten durchführen zu können. Giacosa soll erklärt haben, sie habe von nicht gewusst. Mitbekommen habe sie nur, dass ihr Ex mehrfach um Anleihen angefragt habe. Giorgio La Monaca (49) erklärte, dass ihm Moser eine Investition angeboten habe: 10.000 Euro mit 20 Prozent Zinsen monatlich. Er habe keine Fragen über Details zu dem Geschäft gestellt. Erhalten habe er aber nur eine Rate. Stefano Grando (48), Direktor des Wobi-Mieterservice in Bozen, soll betont haben, dass er gar keine Möglichkeit gehabt habe, allein über eine Auftragsvergabe zu entscheiden und auch nie Geld angenommen habe. Er soll eingeräumt haben, von dem ebenfalls verhafteten Unternehmer Arcadio Stimpfl (51) zwei i-Phones bekommen zu haben: Das sei aber ein Weihnachtsgeschenk gewesen, sie seien seit 15 Jahren befreundet. Das soll auch Stimpfl bestätigt haben. Für Arbeiten habe er – Stimpfl – nie etwas bezahlt.Grando soll weiters erklärt haben, dass er die 1000 Euro, die bei ihm gefunden wurden, von Peter Kritzinger (56, Leiter der Gruppe für ordentliche Instandhaltungen beim Wobi) erhalten habe: Für eine Erklärung von Seiten Kritzingers sei aber keine Zeit gewesen, da dieser auf dem Sprung in den Urlaub gewesen sei. Kritzinger, der wie Moser von Rechtsanwalt Marco Ferretti vertreten wird, selbst sagte gestern nicht aus, er soll morgen einvernommen werden.Der Unternehmer Nicola Alberto soll erklärt haben, für Arbeiten bezahlt zu haben – an Kritzinger und Grando. Der Unternehmer Alessandro Zerbini (47) soll bestätigt haben, dass er im Dezember 2009 5000 Euro bezahlt habe: Er habe das Geld Grando angeboten, dieser habe ihn an Kritzigner verwiesen. Einmal habe er 100 Euro für Reparaturen an Kritzingers Auto bezahlt. Dass er eine Scheinrechung über 18.000 Euro ausgestellt habe, wies er zurück. Er habe für diese Summe wirklich Arbeiten durchgeführt. Daniele Zerbini (51), der auch von Rechtsanwalt Francesco Coran vertreten wird, soll erklärt haben, nur auf dem Papier Teilhaber der Firma seines Bruders zu sein. Um die Arbeiten für das Wobi habe er sich nicht gekümmert. Heute entscheidet Richterin Monaco über die Enthaftungsanträge.d/rc