Vorsorgepass samt Infofolder sind ein Anreiz dafür, die Untersuchungen zur Früherkennung von Krebserkrankungen zu nutzen und die persönliche Vorsorge in die Hand zu nehmen.Wird Krebs frühzeitig erkannt, ist er in vielen Fällen heilbar. Die Untersuchungen zur Früherkennung regelmäßig wahrzunehmen und selbst aktiv Vorsorge zu betreiben, ist deshalb von besonderer Wichtigkeit.Um die Menschen darüber zu informieren und einen Überblick über die durchzuführenden oder bereits gemachten Untersuchungen zu gewährleisten, hat die Südtiroler Krebshilfe einen Vorsorgepass samt Infofolder entwickelt.„Der persönliche Vorsorgepass gibt einen Überblick über das gesetzliche Krebsfrüherkennungsprogramm in Südtirol, auch Screening-Programm genannt, sowie über weitere sinnvolle Untersuchungen zur Früherkennung. Gleichzeitig bietet der persönliche Vorsorgepass allen Interessierten und Ärzten die Möglichkeit, die Teilnahme an diesen Maßnahmen über einen längeren Zeitraum zu dokumentieren und er erinnert an den nächsten Untersuchungstermin“, erläutertIda Schacher Baur, Präsidentin der Südtiroler Krebshilfe.Beide Drucksorten sind demnächst in allen Sektions- und Bezirksbüros der Südtiroler Krebshilfe sowie in vielen Hausarztpraxen erhältlich."Jeder kann aktiv vorbeugen" Auf die Wichtigkeit der Vorsorge wies auch Susanne Baier, Onkologin am Krankenhaus Bozen, hin: „Jeder kann Krebs aktiv vorbeugen und jeder Erwachsene sollte ein Vorbild sein, indem er ein gesundheitsbewusstes Verhalten an den Tag legt. Durch eine langfristige Umstellung der Lebensgewohnheiten lassen sich annährend die Hälfte aller Krebserkrankungen vermeiden.“Experten aus ganz Europa haben dabei einfache Regeln zusammengestellt, mit denen das Krebsrisiko gesenkt werden kann. Laut diesem Europäischen Krebs-Kodex sollte das Rauchen sowie Übergewicht vermieden werden. Tägliche Bewegung, eine ausgewogene Ernährung mit frischem Obst und Gemüse sowie wenig bis gar kein Alkoholkonsum helfen zudem, Krebserkrankungen vorzubeugen.Als weitere Regel gilt ein ausreichender Schutz vor der Sonnenstrahlung und vor krebserregenden Stoffen. Um mögliche Krebserkrankungen frühzeitig zu erkennen, sollte der eigene Körper kontinuierlich beobachtet und bei Veränderungen ein Arzt aufgesucht werden.Tumorerkrankungen in SüdtirolIn Südtirol erkrankten im Jahr 2013 laut einer Schätzung des Tumorregisters im Jahr 3327 Menschen neu an Krebs, davon 1421 Frauen und 1905 Männer.Nach den Herz-Kreislaufkrankheiten nehmen Krebserkrankungen den zweiten Platz in der Rangfolge der Todesursachen ein. Die Zahl dieses Anstieges ist unter anderem auf das zunehmende Durchschnittsalter der Bevölkerung und den Lebensstil zurückzuführen.Die häufigste Krebsdiagnose bei Frauen in Südtirol (2013): » Brustkrebs mit 349 Neuerkrankungen » Colon-Rektum-Karzinom (Darmkrebs) mit 176 Neuerkrankungen » Lungenkrebs mit 75 Neuerkrankungen Die häufigste Krebsdiagnose bei Männern in Südtirol (2013):» Prostatakrebs mit 438 Neuerkrankungen » Colon-Rektum-Karzinom (Darmkrebs) mit 228 Neuerkrankungen » Lungenkrebs mit 183 Neuerkrankungen Die Inzidenzrate (die Wahrscheinlichkeit an einem Tumor zu erkranken) lag für das Jahr 2003 bei 577 Fällen pro 100.000 Einwohner (501 Fälle auf 100.000 Frauen und 655 Fälle auf 100.000 Männer).Die Sterblichkeitsrate aufgrund von Krebserkrankungen lag im Jahr 2013 bei 240 Todesfällen auf 100.000 Einwohner (210 alle 100.000 Frauen und 271 alle 100.000 Männer).Screening-Programme in SüdtirolScreening bedeutet, dass allen Menschen einer Altersgruppe ohne Krankheitsanzeichen eine bestimmte Untersuchung angeboten wird. Krebs-Früherkennungsuntersuchungen für Frauen:» ab dem 23. Lebensjahr: alle 3 Jahre Pap-Test zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs (ticketbefreit) sowie gynäkologische Untersuchung» ab dem 30. Lebensjahr: Tastuntersuchung der Brust und Inspektion auffälliger Hautareale» 50 – 69. Lebensjahr: Mammographie-Untersuchung zur Früherkennung von Brustkrebs (ticketbefreit alle 2 Jahre) » 50. – 55. Lebensjahr: Blut-Stuhl-Test zur Darmkrebsvorsorge Krebs-Früherkennungsuntersuchungen für Männer: » ab dem 45. Lebensjahr: Tastuntersuchung der Prostata sowie Inspektion des äußeren Genitals und auffälliger Hautareale » 50. – 55. Lebensjahr: Blut-Stuhl-Test zur Darmkrebsvorsorge