Seit Jahren wird darüber diskutiert, wie man Bozen vom Verkehr befreien könnte. Konkrete Ergebnisse liegen immer noch keine vor. „Mit dem Hörtenberg-Tunnel allein, werden wir nicht für Entspannung sorgen“, sagt der Unternehmer Heinrich Gasser. Er hat mehrere Vorschläge, was es noch zu tun gäbe. <BR /><BR /><BR />Zwei große Stubentische braucht Heinrich Gasser um aufzuzeigen, was man alles machen müsste, um Bozen zu entschleunigen, zu entschlacken, voranzubringen. <Texttief></Texttief><BR /><BR />Begonnen hat alles mit der Gründung der Genossenschaft „think-tank-sud“ im Jahr 2016. Gasser war die treibenden Kraft und hat Gleichgesinnte um sich geschart. Er ist gut vernetzt , insofern fiel es ihm nicht schwer, prominente Mitstreiter ins Boot zu holen. Die Denkwerkstatt hatte das Ziel, die Produktionszone Bozen-Süd aufzuwerten und attraktiver zu machen.<BR /><BR /><BR /><embed id="dtext86-49460386_quote" /><BR /><BR /><BR /> „Ich habe damals eine Gruppe von Studenten aus Bozen und Innsbruck auf eine Hütte am Würzjoch geschickt“, erzählt Gasser. Dort sollten sie ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Herausgekommen ist viel Interessantes, aber auch einiges „Verrücktes“. Solche Ideen sind wie ein Käse: Sie müssen reifen. „think-tank-sud“ ist für Gasser ein Motor. Auch wenn die Genossenschaft demnächst abgewickelt wird, gibt es eine Nachhaltigkeit. Sichtbar wird diese schon jetzt und in den kommenden Jahren. <BR /><BR />Von Bozen-Süd aus haben Gasser und sein Team ihre Gedanken über die gesamte Stadt schweifen lassen. Kühne Visionen sind das Ergebnis; vor allem das Thema Verkehr und Mobilität betreffend. <BR /><BR /><b>Konzept steht auf 3 Beinen</b><BR /><BR />Drei Eckpunkte hat das Konzept: Mehrere Umfahrungstunnel und jeweils zwei S- und Seilbahn-Linien. Diese <b>interaktive Grafik</b> zeigt, wie Gasser damit die seit Jahrzehnten gesuchte große Lösung des Bozner Verkehrsproblems schaffen will. <BR /><BR /><BR /> <div class="embed-box"><div class="container-wrapper-genially" style="position: relative; min-height: 400px; max-width: 100%;"><img src="https://img.genial.ly/5fd380c29270490f70f47a03/f30fb79b-ab39-43a4-b16e-6acb3b0565c8.jpeg" class="loader-genially" style="position: absolute; top: 0; right: 0; bottom: 0; left: 0; margin-top: auto; margin-right: auto; margin-bottom: auto; margin-left: auto; z-index: 1;width: 80px; height: 80px;"/><div id="60cba4b65851d60dbb1e9f0f" class="genially-embed" style="margin: 0px auto; position: relative; height: auto; width: 100%;"></div></div><script>(function (d) { var js, id = "genially-embed-js", ref = d.getElementsByTagName("script")[0]; if (d.getElementById(id)) { return; } js = d.createElement("script"); js.id = id; js.async = true; js.src = "https://view.genial.ly/static/embed/embed.js"; ref.parentNode.insertBefore(js, ref); }(document));</script></div> <BR /><BR /><BR />„Wenn wir die Verkehrsflüsse in den Griff bekommen wollen, dann wird der Hörtenberg-Tunnel nicht ausreichen“, meint Gasser. Dieses Vorhaben ist in seinen Augen lediglich ein Anfang. Die Stadt soll im Norden einen <b>Tunnelring</b> in Hufeisenform bekommen. Die Verlängerung der SS12 von St. Jakob bis Kampill gehört da dazu, ein Tunnel von Kampill bis zur Autobahn-Einfahrt Bozen Nord ist ein Nebenstrang. Der Hörtenberg-Tunnel wurde schon genannt, von dort geht es unterirdisch weiter bis unweit des Grieser Platzes, dann zum Krankenhaus. Auf der Höhe des Moritzinger Weges mündet der letzte Tunnel in der Meraner Straße ein. <BR /><BR />13,9 Straßenkilometer würden damit unter die Erde verlegt. Eine schnelle Kostenschätzung hat Gasser auch schon parat: „Rund 700 Millionen Euro“, sagt er. Seine Idee habe er den politischen Verantwortungsträgern in Landes- und Gemeindeverwaltung schon näher gebracht. <BR /><BR /><BR /><BR /> Tunnel allein werden die Entspannung aber nicht bringen, daher schlägt Gasser auch zwei <b>S-Bahn-Linien</b> vor. Auf den Zug-Trassen Richtung Leifers und Meran könnten diese verkehren und mithelfen, das Pendlerproblem in den Griff zu bekommen. „Bekanntlich wird in Oberau in absehbarer Zeit eine Haltestelle gebaut, ebenso in St. Jakob auf Höhe des Flughafens“, sagt Gasser. <BR /><BR />Schnell und umweltfreundlich könnten die Pendler und Touristen noch bequemer ins Zentrum gebracht werden. Richtung Meran gibt es bereits die Haltestellen in Bozen Süd, Kaiserau und dann Sigmundskron. „Von dort“, schlägt Gasser vor, „könnte eine Art U-Bahn bis Eppan gebaut werden“.<BR /><BR />Das dritte Standbein seiner großangelegten Vision sind <b>Seilbahnen</b>. Schwebend soll das Stadtzentrum erreicht werden. Ausgangspunkt wäre ein Gelände in der Grandistraße auf dem aktuell die SAD ihre Busse parkt. Gleich gegenüber wäre die neue Oberauer-Zughaltestelle. <BR /><BR /><b>Auffangparkplatz beim SAD-Depot</b><BR /><BR />Dort könnte die Seilbahnstation samt Parkplatz gebaut werden. „Fürs Parken wäre zu zahlen, die Fahrt mit der Bahn dann kostenlos“, schlägt Gasser vor. Vom Startpunkt würde die Trasse Richtung Virgl führen. Unweit der Kalvarienbergkirche wäre eine Umsteigestation.<BR /><BR /> „Ein Strang geht weiter zum Verdiplatz, der anderer Richtung Talferbrücke mit einer Zwischenstation bei der Europäischen Akademie“, erklärt er. Talferbrücke auch deshalb, da in unmittelbare Nähe, beim sogenannten Ex-Ina-Gebäude, möglicherweise das neue Ötzi-Museum entstehen wird. 3000 Personen könnten auf diesem Weg stündlich und umweltfreundlich ins Zentrum befördert werden. Seine grobe Kostenschätzung: 20 Millionen Euro. <BR /><BR />Gasser ist sich bewusst, dass er mit seinen Ideen viel Fleisch auf den Grill geworfen hat. „Bozen hat Potential“, meint er. Dieses müsse gefördert und ausgebaut werden. Dreh- und Angelpunkte sei dabei, „dass wir die Verkehrsproblematik endlich lösen.“